Kaftan
Kaftan (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural 1 | Plural 2 | |
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Nominativ | der Kaftan | die Kaftane | die Kaftans |
Genitiv | des Kaftans | der Kaftane | der Kaftans |
Dativ | dem Kaftan | den Kaftanen | den Kaftans |
Akkusativ | den Kaftan | die Kaftane | die Kaftans |
Anmerkung:
- Laut dem »Duden. Deutsches Universalwörterbuch« wird in Österreich auch die Pluralform »Kaftans« verwendet.[1]
Worttrennung:
- Kaf·tan, Plural 1: Kaf·ta·ne, Plural 2: Kaf·tans
Aussprache:
- IPA: [ˈkaftan]
- Hörbeispiele: Kaftan (Info)
Bedeutungen:
- [1]
- [a] lang- und weitärmliges orientalisches Obergewand, das mit einem langen Band über Schulter und Brust oder mit Knöpfchen über der Brust geschlossen wird
- [b] langes, enges, vorn geknöpftes orientalisches Obergewand, das früher in Osteuropa Bestandteil der Tracht orthodoxer Juden war
- [2] umgangssprachlich: Kleidungsstück, das lang und weit ist
Herkunft:
- Entlehnung im 16. Jahrhundert[2] über das türkisch-slawische kaftan aus dem arabischen قفطان (DMG: qufṭān) ‚(militärisches) Obergewand‘, welches seinerseits dem persischen خفتان (DMG: ḫäftān) ‚unter dem Panzer zu tragendes Gewand‘ entstammt[3][1][4]
Sinnverwandte Wörter:
Oberbegriffe:
- [1, 2] Kleidungsstück
Beispiele:
- [1a] In großen Teilen der Welt ist der Kaftan noch immer das übliche Gewand für Männer.
- [1a] „Unter der Kapuze des alten Kaftans sieht er nicht wie der reichste Mann der Welt, sondern wie ein niederer Palastdiener der Nachtschicht aus, der jetzt nach Hause will.“[5]
- [1b] „Samuels Mischpoke kommt mit Kaftan und Gebetsriemen leicht überzeichnet daher; es gibt Zores über die Frage, ob man am Sabbat telefonieren darf; am Ende entscheidet der Rabbi.“[6]
- [1b] „Die Juden waren überwiegend orthodox, aber auch liberale Ideen begannen sich langsam durchzusetzen. Kaftan, Bart, Schläfenlocken und Gebetskäppchen wurden allmählich durch polnische oder westliche Kleidung ersetzt.“[7]
- [1b] „In den Läden standen langbärtige Juden herum, in langen Kaftanen und derben Stiefeln.“[8]
- [1b] „Sie tragen Kaftane von schwarzem Seidenatlas mit gold- und silberbeschlagenen Gürteln.“[9]
- [2] „Der Fürst trug nach altmodischer Art immer noch Kaftan und gepuderte Haare.“[10]
Übersetzungen
Bearbeiten
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- [1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 916
- [1b] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 677
- [1] Wikipedia-Artikel „Kaftan“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kaftan“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kaftan“
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 916
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Kaftan“, Seite 459.
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 677
- ↑ Wikipedia-Artikel „Kaftan“
- ↑ Helge Timmerberg: Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-40582-9 , Zitat Seite 247.
- ↑ Online-Ausgabe der tageszeitung, So koscher wie Schweinekotelett, 08.01.2005
- ↑ Thomas T. Blatt: Nur die Schatten bleiben. Der Aufstand im Vernichtungslager Sobibór. 1. Auflage. Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2001, ISBN 3746680689, Seite 15
- ↑ Isaac Bashevis Singer: Max, der Schlawiner. Roman. Axel Springer Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942656-32-0, Seite 13. Englisches Original 1991.
- ↑ Knut Hamsun: Im Märchenland. Rütten & Loening, Berlin 1990 (übersetzt von Cläre Greverus Mjoën, Gertrud Ingeborg Klett), ISBN 3-352-00299-1, Seite 34. Norwegisches Original 1903.
- ↑ Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 124 . Russische Urfassung 1867.