Singular Plural
Nominativ der Brigant die Briganten
Genitiv des Briganten der Briganten
Dativ dem Briganten den Briganten
Akkusativ den Briganten die Briganten
 
[2] ein junger Brigant im 19. Jahrhundert

Worttrennung:

Bri·gant, Plural: Bri·gan·ten

Aussprache:

IPA: [bʁiˈɡant]
Hörbeispiele:   Brigant (Info)
Reime: -ant

Bedeutungen:

[1] insbesondere in Italien: jemand, der (auf der Straße) raubt
[2] historisch: Freiheitskämpfer
[3] historisch: Angehöriger der gleichnamigen keltischen Volksgruppe

Herkunft:

Lehnwort vom italienischen Substantiv brigante → itRäuber“, einer Ableitung vom Substantiv briga → it in der veralteten Bedeutung „Betrug, Machenschaft“. Die weitere Herkunft ist unbekannt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Bandit, Gangster, Krimineller, Mobster, Straßenräuber, Wegelagerer
[2] Aufständischer, Befreiungskämpfer, Freischärler, Widerstandskämpfer

Oberbegriffe:

[1] Räuber, Verbrecher
[2] Kämpfer, Kombattant

Beispiele:

[1] Man warnte mich vor den zahlreichen Briganten, daß ich nicht nachts allein durch die Campagna fahre, aber ich hatte keine Furcht und lachte über die ängstlichen Ratgeber, denn es war mir nie etwas passiert.[2]
[1] Als er den das letzte Mal sah, überholte er gerade zu Pferd einen Expreßzug, sprang aus dem Sattel auf die Lokomotive, befreite seine Braut aus dem Schlafwagen, wo sie gerade ein heuchlerischer Brigant vergewaltigen wollte, erlegte zehn weitere Briganten, schlug zwanzig Briganten in die Flucht und wurde an der nächsten Station von seinem treuen Pferde und einem Priester erwartet, der die Trauung sofort vollzog.[3]
[1] „Er bewarb sich im Jahre III (1795) um eine Stellung als Bibliothekar oder Museumsverwalter, da er völlig mittellos geworden sein und durch die Briganten von Marseille (die Weißgardisten) seine Güter verloren habe.“[4]
[2] Die Briganten, verarmte oder landlose Bauern, Tagelöhner, Hirten und Handwerker, die im Süden Italiens schon gegen die Macht und Willkür der Großgrundbesitzer gekämpft hatten, unterstützen in dieser Unabhängigkeitsbewegung vor allem die Truppen Garibaldis in der Hoffnung, daß sich die sozialen Verhältnisse für sie ändern.[5]
[2] Die Journalisten schrieben, dass die Mafiosi so etwas wie Robin Hood seien: Erben der Briganten. Falsch: Die Briganten waren gesellschaftliche Rebellen, Mafiosi hingegen sind und waren immer nur an der Macht interessiert.[6]
[2] Er war noch gar nicht lange »in die Berge«, d. h. zu den Briganten gegangen, als er seinen Namen auch schon in aller Munde gebracht hatte; und wo der Name genannt wurde, da verbreitete er Furcht und Entsetzen.[7]
[3] „Der Häuptling wurde wenig später von den Briganten ausgeliefert und im Triumphzug durch Rom geführt.“[8]

Wortbildungen:

Brigantentum, Brigantine

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Brigant
[3] Wikipedia-Artikel „Briganten
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Brigant
[*] The Free Dictionary „Brigant
[1, 2] Duden online „Brigant
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Brigant“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Brigant“ auf wissen.de
  2. Stendhal → WP: Eine Geldheirat. In: Projekt Gutenberg-DE. (übersetzt von Franz Blei) Erinnerungen eines römischen Edelmannes (URL).
  3. Ödön von Horváth → WP: Varianten. In: Projekt Gutenberg-DE. Die Geschichte vom Fräulein Pollinger, Abschnitt 47 (URL).
  4. Otto Flake: Marquis de Sade. Mit einem Anhang über Rétif de la Bretonne. Mit zwei Nekrologen auf Otto Flake von Rolf Hochhuth. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1966, Seite 98. Zuerst 1930.
  5. „Die Löwin des Südens“ (Michelina de Cesare) --- Arbeiter*innen [sic] der Nacht, Teil 2. Radio Chiflado, 22. August 2012, abgerufen am 20. Januar 2014.
  6. Francesca Viscone: Mafia in Italien: Tödlicher Fehler. In: Zeit Online. Nummer 16/2009, 8. April 2009, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. Januar 2014).
  7. Konrad Telmann → WP: Ruggiero, der Brigant. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
  8. Michael Sommer: Kelten fordern Rom heraus. In: DAMALS. Das Magazin für Geschichte. Oktober 2018, ISSN 0011-5908, Seite 22.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Brigade, Brigadier, brillant, brisant, Gigant
Anagramme: abringt