unregelmäßiges Verb
unregelmäßiges Verb (Deutsch)
Bearbeitenstarke Deklination ohne Artikel | ||
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | unregelmäßiges Verb | unregelmäßige Verben |
Genitiv | unregelmäßigen Verbs unregelmäßigen Verbes |
unregelmäßiger Verben |
Dativ | unregelmäßigem Verb | unregelmäßigen Verben |
Akkusativ | unregelmäßiges Verb | unregelmäßige Verben |
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | das unregelmäßige Verb | die unregelmäßigen Verben |
Genitiv | des unregelmäßigen Verbs des unregelmäßigen Verbes |
der unregelmäßigen Verben |
Dativ | dem unregelmäßigen Verb | den unregelmäßigen Verben |
Akkusativ | das unregelmäßige Verb | die unregelmäßigen Verben |
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …) | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | ein unregelmäßiges Verb | keine unregelmäßigen Verben |
Genitiv | eines unregelmäßigen Verbs eines unregelmäßigen Verbes |
keiner unregelmäßigen Verben |
Dativ | einem unregelmäßigen Verb | keinen unregelmäßigen Verben |
Akkusativ | ein unregelmäßiges Verb | keine unregelmäßigen Verben |
Alternative Schreibweisen:
Worttrennung:
- un·re·gel·mä·ßi·ges Verb, Plural: un·re·gel·mä·ßi·ge Ver·ben
Aussprache:
- IPA: [ˌʊnʁeːɡl̩ˌmɛːsɪɡəs ˈvɛʁp]
- Hörbeispiele: unregelmäßiges Verb (Info)
Bedeutungen:
- Linguistik: Der Begriff wird nicht ganz einheitlich verwendet.
- [1] Er bedeutet einerseits dasselbe wie starkes Verb, also ein Verb, dessen Konjugation (Flexion) dadurch gekennzeichnet ist, dass es im Präteritum und Partizip Perfekt den Stamm- oder Wurzelvokal wechselt (ablautet).
- [2] Andererseits wird unregelmäßiges Verb für solche Verben verwendet, die zusätzlich noch weitere „Unregelmäßigkeiten“ aufweisen wie Konsonantenwechsel, eine Kombination aus Vokalwechsel und zusätzlich „-t-“Endung im Präteritum oder gar Bildung verschiedener Flexionsformen durch unterschiedliche Verbstämme (Suppletion).
Synonyme:
- [1] starkes Verb
Gegenwörter:
- [1, 2] regelmäßiges Verb
- [1] schwaches Verb
Oberbegriffe:
- [1, 2] Verb
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] „singen“ ist ein unregelmäßiges Verb: Das Präteritum („sang“) und das Partizip Perfekt („gesungen“) werden durch Ablaut (= Vokalwechsel) im Wortstamm gebildet.
- [1] „Regelmäßige Verben ändern im Präteritum und im Partizip II ihren Stammvokal nicht, unregelmäßige Verben ändern ihn in gesetzmäßiger Weise in den drei Stammformen (Infinitiv - Präteritum - Partizip II) (Ablaut):…“[1]
- [1] „Die sogenannten unregelmäßigen Verben muss man im Englischen wie im Deutschen eigens lernen, die sogenannten regelmäßigen kann man nach einem Schema selbst bilden.“[2]
- [1] „Im Mittelpunkt des germanischen Erbwortschatzes steht ein System von sogenannten starken Verben, die wir aus heutiger Sicht unregelmäßige Verben nennen.“[3]
- [1, 2] „Unnötig zu betonen, daß sich im Färöischen dieselbe Mischung von regelmäßigen und unregelmäßigen Verben sowie Hilfs- und Modalverben wiederfindet, wie man sie von den anderen skandinavischen Sprachen her kennt.“[4]
- [2] „ziehen“ ist ein unregelmäßiges Verb: Es ändert im Präteritum nicht nur den Vokal, sondern auch den auslautenden Konsonanten: „zog“ ([tsoːk]). Unregelmäßige Verben sind auch „bringen“ und „denken“: Sie haben im Präteritum stark veränderte Wortstämme, verbunden mit der „-t-“Endung: „brachte, dachte“. Ein besonders unregelmäßiges Verb ist „sein“; es bildet seine Flexionsformen zum Teil mit verschiedenen Wortstämmen: „bin - ist - sind - seid - war“ (Suppletion).
- [2] „Diese unregelmäßigen Verben fühlen sich als etwas Besonderes und Besseres.“[5]
Übersetzungen
Bearbeiten- [1, 2] Wikipedia-Artikel „unregelmäßiges Verb“
- [1, 2] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Unregelmäßige Verben“. ISBN 3-520-45203-0.
- [1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Unregelmäßiges Verb“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
- [2] Ritte führt im Abschnitt Unregelmäßiges Verb aus: „Zu dieser Gruppe gehören die schwachen Verben mit sogenanntem »Rückumlaut« (der Umlaut wird bei der Bildung der Vergangenheit rückgängig gemacht).“[6]
Quellen:
- ↑ Wolfgang Fleischer, Gerhard Helbig, Gotthard Lerchner (Herausgeber): Kleine Enzyklopädie Deutsche Sprache. Peter Lang, Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-631-35310-3 , Seite 225. Abkürzungen aufgelöst.
- ↑ Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018 , Seite 19-30, Zitat Seite 20.
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9 , Seite 38.
- ↑ Kurt Braunmüller: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. Francke, Tübingen 1991, ISBN 3-7720-1694-4. Zitat Seite 232 f.
- ↑ Abbas Khider: Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch. 5. Auflage. Carl Hanser, München 2019, ISBN 978-3-446-26170-9, Seite 99.
- ↑ Hans Ritte: Schwedische Grammatik., Hueber, München 1986, Seite 58. ISBN 3-19-005140-2. Abkürzung aufgelöst.