jemanden unter seine Fittiche nehmen

jemanden unter seine Fittiche nehmen (Deutsch) Bearbeiten

Redewendung Bearbeiten

Nebenformen:

jemanden unter die Fittiche nehmen,[1] jemanden unter den Fittichen bergen[2]

Worttrennung:

je·man·den un·ter sei·ne Fit·ti·che neh·men

Aussprache:

IPA: [ˌjeːmandn̩ ˌʔʊntɐ ˌzaɪ̯nə ˈfɪtɪçə ˌneːmən]
Hörbeispiele:   jemanden unter seine Fittiche nehmen (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich scherzhaft: sich jemandes annehmen, indem man der betreffenden Person Fürsorge, Obhut, Schutz oder sonstigen (fördernden) Beistand zuteilwerden lässt

Herkunft:

Die Wendung bezieht sich bildlich wohl auf die Schutzgebärde des Vogelweibchens gegenüber seinem Jungen.[3]

Beispiele:

[1] „Abgesehen davon, der Kollege Zieger bereite jetzt die Landesbeteiligung bei der Moskauer Ausstellung vor, also gehöre es sich doch fast, daß er auch noch seine DDR-Brüder unter seine Fittiche nehme.[4]
[1] „David Ben-Gurion, Israels erster Regierungschef, wurde auf den jungen Genossen von der Mapai (Vorläufer der Arbeitspartei) aufmerksam, der inzwischen aus dem polnischen Perski ein hebräisches Peres gemacht hat, und nahm ihn unter seine Fittiche.[5]
[1] „Und so wie die jüdischen Ärzte von Moabit einst ihn, den Muslim, in ihren Kreis aufgenommen hatten, so konnte er jetzt ihren Gefallen erwidern und umgekehrt ein jüdisches Mädchen unter seine Fittiche nehmen, als seine Mitarbeiterin in diesem »jüdischen« Haus.“[6]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fittich
[1] The Free Dictionary „Fittich
[1] Duden online „Fittich
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Fittich“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Fittich
[1] Redensarten-Index „jemanden unter seine Fittiche nehmen
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Neubearbeitung (A–F), 9. Bände. Göttingen/Berlin 1980–2016 „Fittich“ (digitalisierte Fassung)
[1] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Fittich«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »Fittich: jmdn. unter seine Fittiche nehmen«, Seite 229.

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fittich
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Neubearbeitung (A–F), 9. Bände. Göttingen/Berlin 1980–2016 „Fittich“ (digitalisierte Fassung)
  3. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »Fittich: jmdn. unter seine Fittiche nehmen«, Seite 229.
  4. Martin Walser: Dorle und Wolf. Eine Novelle. 1. Auflage. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-02668-2, Seite 37.
  5. Susanne Knaul: Zum Abscheid leise ein Schalom. In: taz.die tageszeitung. Nummer 11135, 29. September 2016, ISSN 1434-4459, Seite 3 (taz Print Archiv-URL, abgerufen am 5. Oktober 2021)
  6. Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin. 2. Auflage. Ungekürzte Taschenbuchausgabe, Piper Verlag, München 2020, ISBN 978-3-492-31424-4, Seite 58 (Erstauflage 2019, Originalausgabe im Berlin Verlag, Berlin 2017).