Dieser Eintrag war in der 24. Woche
des Jahres 2009 das Wort der Woche.

das A und O (Deutsch) Bearbeiten

Redewendung Bearbeiten

Alternative Schreibweisen:

das A und das O, A und O

Worttrennung:

das A und O

Aussprache:

IPA: [ˌdas ˈaː ʊnt ˈoː]
Hörbeispiele:   das A und O (Info),   das A und O (Info)

Bedeutungen:

[1] Anfang und Ende, das Ein und Alles, die Hauptsache, die Grundlage, die Grundvoraussetzung, der Kern, der Kernpunkt, die elementare, essentielle Wichtigkeit
[2] aus der christlichen Lehre Selbstbeschreibung Gottes: ich bin der Anfang und das Ende (von Allem)

Herkunft:

Die Redewendung geht auf das griechische Alphabet zurück, dessen erster Buchstabe das Α (Alpha) und dessen letzter das Ω (Omega) ist. Schon seit der Antike glaubte man, dass derjenige, der sowohl den Anfang als auch das Ende einer Sache im Blick hätte, das Ganze beherrsche. Entsprechend steht in der Offenbarung des Johannes: „Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.“ (Offenbarung 1,8 LUT)
Warum es gerade Α und Ω sind, die an diesen beiden exponierten Stellen im Alphabet stehen, erklärt sich aus der Schriftentwicklung und der Geschichte des griechischen Alphabets: Da die ersten Schriftzeichen dazu dienten, Ernten oder die Größe von Viehherden sowie Steuern zu dokumentieren, schlug sich diese Verwendung in der Gestaltung der Schriftzeichen nieder. Der erste Buchstabe des phönizischen Alphabets, das aleph, soll demnach für das wichtige Steuerzeichen Kuh/Vieh gestanden haben und einem auf dem Kopf stehenden Rinderkopf nachempfunden sein. Als die Griechen im 9. Jahrhundert vor Christus ihre Schriftzeichen und deren Reihenfolge von den Phöniziern übernahmen, hatten sie zu viele Konsonantenzeichen, dafür fehlten die Zeichen für Vokale völlig. Eine der Anpassungen, die in der Folge gemacht werden mussten, war die Erfindung eines Schriftzeichens für das lange O, das Omega. Dieses Zeichen hängten sie einfach als letzten Buchstaben an das Alphabet an.
Demnach erklärt sich die Entstehung der Redensart das A und O durch die verschiedenen Stadien der Schriftentwicklung.[1]


Synonyme:

[1] das Um und Auf, das Alpha und das Omega (ausgeschrieben)

Beispiele:

[1] Das Alphabet ist das A und O der Schrift.
[1] Du solltest dich viel mehr mit der Endspieltheorie beschäftigen, sie ist das A und O des Schachspiels.
[1] Bei unserer Studienfahrt nach Barcelona war Kultur das A und O.
[2] Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende spricht der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.[2]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Alpha und Omega
[1] Wikipedia-Artikel „A
[1] Wikipedia-Artikel „O
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „A
[1] Klaus Müller (Herausgeber): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Bassermann Verlag, München 2005, ISBN 3-8094-1865-X, DNB 974926760, „das A und O“, Seite 15 f.
[1] Günther Drosdowski, Werner Scholze-Stubenrecht et al.: Duden, Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 1. Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1992, ISBN 3-411-04111-0, Seite 19.

Quellen:

  1. Klaus Müller (Herausgeber): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Bassermann Verlag, München 2005, ISBN 3-8094-1865-X, DNB 974926760, „das A und O“, Seite 15 f.
  2. Lutherbibel 1545, Johannesapokalypse / Offenbarung 1, 8