Zunft (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Zunft die Zünfte
Genitiv der Zunft der Zünfte
Dativ der Zunft den Zünften
Akkusativ die Zunft die Zünfte
 
[2] Wappen verschiedener Zünfte

Worttrennung:

Zunft, Plural: Zünf·te

Aussprache:

IPA: [t͡sʊnft]
Hörbeispiele:   Zunft (Info)
Reime: -ʊnft

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, oft scherzhaft: Berufsgruppe
[2] Geschichte: Organisation von Handwerkern vom Hochmittelalter bis ins 19. Jahrhundert

Herkunft:

mittelhochdeutsch zunft, zumft, althochdeutsch zumft, eine Bildung zum althochdeutschen Verb zeman „ziemen“. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt, seit dem 13. Jahrhundert Bezeichnung für Handwerkerverbände.[1]

Synonyme:

[1] Berufsgruppe

Sinnverwandte Wörter:

[2] Berufsgenossenschaft, Gilde, Innung

Oberbegriffe:

[1] Gruppe
[2] Körperschaft, Gemeinschaft

Beispiele:

[1] Zu jenen Disziplinen, die sich mit ihrer eigenen Geschichte schwer tun, ja am liebsten ganz auf den Blick in die Verstrickungen der Zunft mit den Zeitläuften verzichten würden, gehört seit jeher die Philosophie. (Quelle: fr-aktuell.de vom 05.01.2005)
[1] Die Zunft der Ärzte war bei den Protesten auch mit dabei.
[2] Die Gesellen, die ihre Meisterprüfung ablegen wollten, hatten je nach Stadt, Zunft und historischer Zeit verschiedene Bedingungen zu erfüllen.[2]
[2] „Sie führten die Gewerbefreiheit ein und schafften die Gaffeln und Zünfte ab.“[3]
[1] „Wie mittelalterliche Zünfte haben die Handwerker und Händler sich die Stadt aufgeteilt.“[4]
[2] „Der Zutritt zu den Zünften war ihnen untersagt.“[5]

Wortbildungen:

Zünftler, zünftig
[2] Handwerkszunft, Zunftbaum, Zunftbrief, Zunftmeister, Zunftwesen, Zunftzwang

Übersetzungen Bearbeiten

[2] Wikipedia-Artikel „Zunft
[2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zunft
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zunft
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZunft

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Zunft“, Seite 1018.
  2. Wikipedia-Artikel „Zunft
  3. Ulrich Meyer-Doerpinghaus: Am Zauberfluss. Szenen aus der rheinischen Romantik. zu Klampen, Springe 2015, ISBN 978-3-86674-514-8, Zitat Seite 41.
  4. Philipp Hedemann: Der Mann, der den Tod auslacht. Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2017, ISBN 978-3-7701-8286-2, Seite 26.
  5. Lutz Röhrich: Der Witz. Seine Formen und Funktionen. Mit tausend Beispielen in Wort und Bild. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1980, ISBN 3-423-01564-0, Seite 279.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Brunft, Zukunft
Anagramme: funzt