Singular 1 Singular 2 Plural 1 Plural 2
Nominativ der Wulst die Wulst die Wülste die Wulste
Genitiv des Wulsts
des Wulstes
der Wulst der Wülste der Wulste
Dativ dem Wulst der Wulst den Wülsten den Wulsten
Akkusativ den Wulst die Wulst die Wülste die Wulste
 
[1] Wulst um die Augenbrauen eines Neanderthalers
 
[1] eine Wulst gegen Torpedos unter der Wasserlinie von Schiffen (gebräuchlich zwischen 1. und 2. Weltkrieg)
 
[2] Beispiel für einen heraldischen Wulst

Worttrennung:

Wulst, Plural 1: Wüls·te, Plural 2: Wuls·te

Aussprache:

IPA: [vʊlst]
Hörbeispiele:   Wulst (Info)
Reime: -ʊlst

Bedeutungen:

[1] längliche, rundliche Verdickung, Schwellung, Ansammlung oder Geschwulst
[2] dicker, länglicher, wurstartiger Gegenstand, der durch Zusammenrollen eines weichen Stoffes entsteht
[3] Heraldik: zwischen Helm und Helmzier eingesetzter Kranz
[4] Architektur: wie [1] geformtes, verzierendes Element mit kreisförmigem Querschnitt bei Säulen, Gesimsen oder Ähnlichem

Herkunft:

von mittelhochdeutsch wulst, wulste, althochdeutsch wulst, wulsta, weitere Herkunft unklar; belegt seit dem 12. Jahrhundert[1][2]

Synonyme:

[3] Helmwulst, Türkenbund, Bausch, Löhr, Tortillon

Verkleinerungsformen:

[1] Wülstchen

Unterbegriffe:

[1] Fettwulst, Gummiwulst, Hautwulst, Muskelwulst, Nagelwulst

Beispiele:

[1] „Ferapontow war ein dicker, schwarzhaariger, rotbäckiger Vierziger bäuerlichen Standes mit dicken Lippen, einer dicken und klobigen Nase und mit dicken Wülsten über den schwarzen, eng beieinander stehenden Brauen und einem dicken Bauch.“[3]
[2] Er rollte das Badetuch zu einem dicken Wulst, tauchte es in kaltes Wasser und legte es um seinen Hals.
[3] Der Wulst ist in der Regel in den Farben des Wappenschildes gehalten.
[4] „Blatt- und Eierstäbe verzieren in der Architektur den Wulst (Echinus) der Kapitäle und die Unterglieder der Gesimsplatten und Friese […].“[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine Wulst bilden
[1] eine dicke Wulst, eine entstehende Wulst, eine runde Wulst, eine unschöne Wulst,
[1] eine Wulst über den Augen, eine Wulst im Nacken

Wortbildungen:

[1] wulsten, wulstig
wulstartig
Wulstbug, Wulstling, Wulstlippe, Wulstnacken, Wulstnarbe

Übersetzungen

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[3, 4] Wikipedia-Artikel „Wulst
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wulst
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Wulst
[1, 2] The Free Dictionary „Wulst
[1, 2, 4] Duden online „Wulst
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWulst

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Wulst“, Seite 997.
  2. Duden online „Wulst
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 907. Russische Urfassung 1867.
  4. Franz Sales Meyer: Systematisch geordnetes Handbuch der Ornamentik, zum Gebrauche für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende. E.A. Seemann, 1892, Seite 173 (Zitiert nach Google Books)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Wurst