Störenfried (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Störenfried die Störenfriede
Genitiv des Störenfrieds
des Störenfriedes
der Störenfriede
Dativ dem Störenfried den Störenfrieden
Akkusativ den Störenfried die Störenfriede

Worttrennung:

Stö·ren·fried, Plural: Stö·ren·frie·de

Aussprache:

IPA: [ˈʃtøːʁənˌfʁiːt]
Hörbeispiele:   Störenfried (Info),   Störenfried (Info)

Bedeutungen:

[1] Person, die mit ihren Handlungen etwas/jemanden stört

Herkunft:

zuerst im 16. Jahrhundert als Störefried belegt[1]

Synonyme:

[1] Störer, Quertreiber

Sinnverwandte Wörter:

[1] Unruhestifter

Oberbegriffe:

[1] Person

Beispiele:

[1] Der Lehrer schickte den Störenfried vor die Tür.
[1] Ein Störenfried ist häufig unbeliebt.
[1] „Dann putzte er das Monokel und schwieg, ohne den Blick von den Störenfrieden abzuwenden.“[2]
[1] „Dieser Störenfried muss nicht nur ignoriert, sondern aktiv unterdrückt werden.“[3]
[1] „Die einmütige Wut aber richtete sich gegen den unbekannten Neuling, diesen unerwünschten Eindringling und Störenfried.“[4]
[1] [Andrij Melnyk:] „Der Botschafter der Ukraine in Berlin ist für die einen eine hoch geachtete politische Person, für andere ein Störenfried.[5]
[1] „»Die neue Regierung betrachtet die Umweltschützer nicht mehr als lästige Störenfriede, sondern sieht uns als Partner«, sagt Ali.“[6]
[1] [Matthias Willenbacher:] „»Leute, die mit Kohle- und Atomkraftwerken Geld verdienen, und die Politiker, die diese Unternehmen unterstützen, sehen mich mit Sicherheit als Störenfried.«“[7]
[1] „Vielleicht hätte er sich doch noch zurückhalten können; aber es verging kein Tag, ohne dass beim Fürsten Wassilij, der sonst selten Gäste empfing, eine Soiree stattgefunden hätte, an der Pierre teilnehmen musste, wenn er nicht als Störenfried wirken und die allgemeine Erwartung enttäuschen wollte.“[8]
[1] Durchgehend werden in der rechten Presse Polens die Migranten an der Grenze nicht als hilfsbedürftige Menschen, sondern als fremde Störenfriede dargestellt.[9]
[1] „Für den britischen Philosophen John Stuart Mill sind wir als Gesellschaft auf Pluralismus, auf Störenfriede und Exzentriker angewiesen.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: einen Störenfried hinauswerfen / ignorieren / loswerden / verscheuchen
[1] mit Adjektiv: jugendlicher / lästiger / nervender / notorischer / nächtlicher Störenfried

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Störenfried
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalStörenfried
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Störenfried
[1] The Free Dictionary „Störenfried
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Störenfried
[1] Duden online „Störenfried
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Störenfried“ auf wissen.de
[1] Deutsche Welle, Deutsch lernen - Wort der Woche: Magdalena Bätge: Der Störenfried. In: Deutsche Welle. 13. Mai 2022 (Text und Audio zum Download, Dauer: 01:36 mm:ss, URL, abgerufen am 30. Juni 2022).

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „stören“.
  2. Erich Kästner: Der Zauberlehrling. Ein Fragment. In: Kästner für Erwachsene 3. Deutscher Bücherbund, Stuttgart/München ohne Jahr, Seite 203–297, Zitat Seite 288, Entstanden 1936.
  3. Laura Höflinger: All is in the River. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 52, 2015, Seite 115-116, Zitat: Seite 115 f.
  4. Li Yü: Jou Pu Tuan (Andachtsmatten aus Fleisch). Ein erotischer Roman aus der Ming-Zeit. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1979 (übersetzt von Franz Kuhn), ISBN 3-596-22451-9, Seite 384. Chinesisches Original 1634.
  5. Christoph Strack: Deutsch-ukrainische Beziehungen – Andrij Melnyk - ein Botschafter mit Außenwirkung. In: Deutsche Welle. 6. April 2022 (URL, abgerufen am 30. Juni 2022).
  6. Malediven - Die Inselretter. In: Deutsche Welle. 27. März 2021 (URL, abgerufen am 30. Juni 2022).
  7. Anke Petermann: Juwi-Gründer Matthias Willenbacher – Der selbstbewusste Störenfried. In: Deutschlandradio. 21. November 2016 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, URL, abgerufen am 30. Juni 2022).
  8. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 265. Russische Urfassung 1867.
  9. Barbara Wesel: Polen - Belarus – Tod und Elend im Grenzgebiet. In: Deutsche Welle. 16. November 2021 (URL, abgerufen am 30. Juni 2022).
  10. Barbara Bleisch: Philosophen-Paar Mill - Warum wir Exzentriker brauchen. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 15. August 2020 (URL, abgerufen am 30. Juni 2022).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Steindörfer