Ritual (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ das Ritual die Rituale die Ritualien
Genitiv des Rituals der Rituale der Ritualien
Dativ dem Ritual den Ritualen den Ritualien
Akkusativ das Ritual die Rituale die Ritualien

Worttrennung:

Ri·tu·al, Plural 1: Ri·tu·a·le, Plural 2: Ri·tu·a·li·en

Aussprache:

IPA: [ʁituˈaːl], [ʁituˈʔaːl]
Hörbeispiele:   Ritual (Info)
Reime: -aːl

Bedeutungen:

[1] Gesamtheit festgelegter Bräuche
[2] wiederholbare oder wiederholte Handlung, die nach eingeschliffenen oder vorgeschriebenen Regeln abläuft

Herkunft:

von lateinisch rītuālis → la „den religiösen Brauch betreffend“, Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kultordnung
[2] Ritus, Zeremonie

Unterbegriffe:

[1] Licht-Ritual
[2] Balzritual, Bestattungsritual, Massenritual, Schimpfritual

Beispiele:

[1] Das kirchliche Ritual ändert sich nur selten.
[1] „Eines der angestammten Rituale aller Kongresse, Konferenzen, Symposien und Seminare ist der Begrüßungscocktail am Vorabend des offiziellen Tagungsbeginns.“[2]
[2] In Geheimbünden ist ein Ritual üblich, mit dem der Kandidat in die Gruppe aufgenommen wird.
[2] „Wenn man darüber nachdenkt, wie die Demokratie Zeremonien und Rituale entwickeln kann, die ihren Bürgern die Möglichkeit geben, sich mit ihr zu identifizieren, sollte eines nicht vergessen werden: Stil läßt sich schwerlich verordnen.“[3]
[2] „Von da an wiederholte sich das Ritual einmal im Monat.“[4]
[2] „Womit solche Meinungsmacher besonders im Eichsfeld häufig auf Granit beißen, denn dort liegen bei vielen Menschen die ererbten Rituale wie mit Stahlseilen vertäut in den Herzen.“[5]
[2] „Das archaisch anmutende Ritual soll eine Gemeinschaft der Eingeweihten schaffen.“[6]

Wortbildungen:

Ritualbad, ritualisieren, Ritualmord, rituell, Ritualspiel

Übersetzungen Bearbeiten

[2] Wikipedia-Artikel „Ritual
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ritual
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRitual

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4.
  2. Arthur Koestler: Die Herren Call-Girls. Ein satirischer Roman. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1985, ISBN 3-596-28168-7, Seite 20. Copyright des englischen Originals 1971.
  3. Asfa-Wossen Asserate: Draußen nur Kännchen. Meine deutschen Fundstücke. 3. Auflage. Scherz, Frankfurt/Main 2010, Seite 93. ISBN 978-3-502-15157-9.
  4. Radek Knapp: Gebrauchsanweisung für Polen. 5. Auflage. Piper, München, Zürich 2011, Seite 131. ISBN 978-3-423-492-27536-1.
  5. Matthias Kaiser: Der Eichsfeld Report. Art de Cuisine, Erfurt 2009, ISBN 978-3-9811537-3-6, Seite 114.
  6. Jochen Pioch: Aufstand der Geisterkrieger. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 136-139, Zitat Seite 138.