Singular Plural
Nominativ die Pritsche die Pritschen
Genitiv der Pritsche der Pritschen
Dativ der Pritsche den Pritschen
Akkusativ die Pritsche die Pritschen
 
[1] Pritschen auf einem Marineschiff
 
[2] LKW mit Pritsche
 
[3] Er hält eine Pritsche in der Hand.

Worttrennung:

Prit·sche, Plural: Prit·schen

Aussprache:

IPA: [ˈpʁɪt͡ʃə]
Hörbeispiele:   Pritsche (Info)
Reime: -ɪt͡ʃə

Bedeutungen:

[1] einfache Liegestatt
[2] offene Ladefläche eines Fahrzeugs
[3] Schlaggerät, das von Narren im Karneval beziehungsweise vom Kasper/Kasperl (Hanswurst) im Puppenspiel/Kaspertheater benutzt wird; scherzhafte Imitation des Zepter des Kölner Karnevalsprinzen
[4] bayrisch, abwertend: (junge) Frau, mit zweifelhaftem Ruf, Dirne
[5] bayrisch, scherzhaft: junges Mädchen
[6] historisch: altes Werkzeug zum Glätten zum Beispiel von Lehmböden oder von Eisen- und Kupferplatten

Herkunft:

mittelhochdeutsch britze, brütsche, althochdeutsch britissa (dünnes Brettchen, Latte), belegt seit dem 12. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Liege, Feldbett, Bank
[2] Ladepritsche, Ladefläche
[3] Klatsche
[4] Dirne, Prostituierte; bayrisch: Schnalle
[5] Mädchen; bayrisch: Büchse

Oberbegriffe:

[1] Liegestatt, Bett
[2] Ladefläche

Unterbegriffe:

[1] Holzpritsche, Metallpritsche, Soldatenpritsche, Gefängnispritsche
[2] Ladepritsche
[3] Narrenpritsche

Beispiele:

[1] Rauf auf die Pritsche, runter von der Pritsche.
[1] „Nun beanspruchten die Pritschen allein fast den ganzen verfügbaren Platz.“[2]
[1] Er legte sich auf die unbequeme Pritsche, konnte aber nur mehr schlecht als recht darauf schlafen.
[1] „Ich habe jetzt nur noch einen Wunsch - auf dieser Pritsche das Kriegsende zu erleben.“[3]
[1] „Dennoch schlief Roman auf der nackten Pritsche in seinem Zeug vor erschöpfter Erwartung ein.“[4]
[1] „Wir lagerten uns auf die Pritsche und stellten den Krug zwischen uns, während Benoit die Kosten der Unterhaltung übernahm und ich ihm zuhörte.“[5]
[2] Sie luden alle benötigten Geräte auf die Pritsche ihres Wagens.
[3] Beim Neujahrsempfang der Karnevalsgesellschaft erhielt der neue Prinz seine Insignien, Pritsche und Belle.
[4]
[5]
[6]

Redewendungen:

[1] auf der Pritsche schlafenveraltet für: ins Gefängnis kommen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] sich auf die Pritsche legen
[2] etwas auf die Pritsche laden
[3] jemandem die Pritsche schlagen

Wortbildungen:

[2] Pritschenwagen
[3] Pritschenführer

Übersetzungen

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[1–3] Wikipedia-Artikel „Pritsche
[2] Wikipedia-Artikel „Pritschenwagen
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Pritsche
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPritsche
[3] Wikipedia-Artikel „Pritsche (Symbol)
[3] Friedrich Ludwig Karl Weigand: Deutsches Wörterbuch, Band 2,Ausgabe 1, Seite 421
[3] Helene Klauser: Kölner Karneval zwischen Uniform und Lebensform, Waxmann-Verlag, 2007, ISBN 978-3-8309-1778-6, Seite 207
[4, 5] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „Pritsche“, Seite 276 mit Verweis auf den Haupteintrag „Britsche[n]“, Seite 80.
[6] Pierer's Universal-Lexikon, 4. Auflage 1857–1865

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Pritsche“, Seite 721.
  2. Norman Mailer: Die Nackten und die Toten. Deutscher Bücherbund, Stuttgart/Hamburg ohne Jahr, Seite 426.
  3. Helga Weiss: Und doch ein ganzes Leben. Ein Mädchen, das Auschwitz überlebt hat. Bastei Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-7857-2456-9, Seite 89.
  4. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 238.
  5. Ernst Jünger: Afrikanische Spiele. Roman. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-96061-7, Seite 154. Erstausgabe 1936.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Spritze
Anagramme: pirschet, pirschte