Dieser Eintrag war in der 19. Woche
des Jahres 2012 das Wort der Woche.
Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Portier die Portiers die Portiere
Genitiv des Portiers der Portiers der Portiere
Dativ dem Portier den Portiers den Portieren
Akkusativ den Portier die Portiers die Portiere
 
[1] ein Portier in München

Anmerkung zum Pluralgebrauch:

In Österreich wird zumeist der Plural Portiere verwendet.[1][2]

Worttrennung:

Por·ti·er, Plural 1: Por·ti·ers, Plural 2: Por·ti·e·re

Aussprache:

IPA: [ˌpɔʁˈti̯eː], österreichisch: [ˌpɔʁˈtiːɐ̯][3]
Hörbeispiele:   Portier (Info),   Portier (Info)
Reime: -eː, -iːɐ̯

Bedeutungen:

[1] (männliche) Person, die am Eingang von Gebäuden mit viel Publikumsverkehr (etwa Hotels, Wohnanlagen oder Bürokomplexen) Kommende und Gehende in Augenschein nimmt, ihnen beim Betreten beziehungsweise Verlassen des Gebäudes behilflich ist und Auskünfte erteilt
[2] veraltende Bedeutung: Hausmeister

Herkunft:

Das Wort Portier wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts aus dem französischen portier → frPförtner, Türhüter bei Privathäusern oder Schlössern‘; ab der Mitte des 19. Jahrhunderts insbesondere ‚Empfangschef in einem Hotel‘ entlehnt. Dem französischen portier liegt das spätlateinische portarius → laPförtner, Torwächter‘, zugrunde. Bei portarius wiederum handelt es sich um eine Ableitung vom lateinischen Substantiv porta → laTor, Zugang‘.[4]

Synonyme:

[1] Concierge, Pförtner, Türhüter
[2] Hausmeister, Hauswart

Sinnverwandte Wörter:

[1] Türsteher

Weibliche Wortformen:

[1] Portierfrau, Portierin, Portiersfrau

Oberbegriffe:

[1] Hotelangestellter

Unterbegriffe:

[1] Hotelportier, Nachtportier

Beispiele:

[1] Tino arbeitet als Portier in einem Luxushotel.
[1] Unser Portier wird Ihnen stets zu Diensten sein.
[1] Die Portiers sind mit ihrer neuen Livree ganz und gar nicht glücklich.
[1] „In keinem teuren oder billigen Hotel der Welt, vor keinem anzüglichen oder arglosen Portier wäre sie mir peinlich gewesen, aber hier, in einer Atmosphäre der Katatonie, ein Zimmer zur Befriedigung vitalster Lebensbedürfnisse zu verlangen, empfand ich schon fast als unanständig.“[5]
[1] „Man will sich ansehen, was am schönsten ist, man fragt den Portier, den Hausdiener, den Kellner und das Zimmermädchen und bekommt von jedem eine andere Antwort, und schließlich hält man sich an den Baedeker und läuft die Sternchen ab, jeder auf seine Weise.“[6]
[1] „Die Portiers schenken mir Briefmarken, die ich sammle, weil ich sie vielleicht später verkaufen kann.“[7]
[1] „Endlich ist sie in der Eingangshalle des Bankgebäudes und trägt dem Herrn Portier ihre Bitte vor, Herrn Hackendahl für einen Augenblick herunterzurufen, Herrn Heinz Hackendahl von der statistischen Abteilung.“[8]
[1] „Der Portier konnte ihnen lediglich erklären, daß die Katze keinen Namen trage, und das verdroß ihn erheblich.“[9]
[2] Informiere bitte den Portier über die unhaltbaren Zustände in der Waschküche.

Wortbildungen:

Portierloge, Waldportier

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Portier
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Portier
[1, 2] Duden online „Portier
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Portier
[1, 2] The Free Dictionary „Portier
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPortier

Quellen:

  1. Duden online „Portier
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Portier
  3. Jakob Ebner: Duden, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04984-4 „Portier“, Seite 288
  4. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Portier“, Seite 1029
  5. Angelika Schrobsdorff: Jericho. Eine Liebesgeschichte. Dritte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1998, ISBN 3-423-12317-6, Seite 44.
  6. Heinrich Spoerl: Die Hochzeitsreise. Neuausgabe, 13. Auflage. Piper, München/Zürich 1988, ISBN 3-492-10929-2, Seite 79. Erste Ausgabe 1946.
  7. Irmgard Keun: Kind aller Länder. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1989, ISBN 3-423-45369-7, Seite 5. Erste Ausgabe 1938.
  8. Hans Fallada: Der eiserne Gustav. Roman. Aufbau, Berlin 2012, ISBN 978-3-7466-2860-8, Seite 535. Erstveröffentlichung 1938, revidiertes Manuskript 1962.
  9. Philip J. Davis: Pembrokes Katze. Die wundersame Geschichte über eine philosophierende Katze, ein altes mathematisches Problem und die Liebe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-596-10646-X, Seite 20. Englisches Original 1988.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Porter, Portiere
Anagramme: Pierrot