Singular Plural
Nominativ die Parze die Parzen
Genitiv der Parze der Parzen
Dativ der Parze den Parzen
Akkusativ die Parze die Parzen
 
[1] Moderne Darstellung der drei Parzen in Dublin, Irland.

Anmerkung:

In der Literatur und im modernen Sprachgebrauch werden unter Parzen auch die griechischen Moiren „Clotho, Lachesis und Atropos“ verstanden.

Worttrennung:

Par·ze, Plural: Par·zen

Aussprache:

IPA: [ˈpaʁt͡sə]
Hörbeispiele:   Parze (Info)
Reime: -aʁt͡sə

Bedeutungen:

[1] römische Mythologie: eine der drei römischen Schicksalsgöttinnen „Nona, Decima / Decuma und Morta“

Herkunft:

von lateinisch Parca → la „Geburtsgöttin“, abgeleitet von parere → lagebären, hervorbringen[1]; im 17. Jahrhundert treten auch die Formen Park und Parce (im Plural Parcen) auf[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] in der germanischen Mythologie: Norne, in der griechischen: Moira, in der slawischen: Zorya

Oberbegriffe:

[1] Schicksalsgöttin, Göttin

Beispiele:

[1]  Leben muß man und lieben; es endet Leben und Liebe.
Schnittest du, Parze, doch nur beiden die Fäden zugleich![3]
[1] »Bedenke«, sprach er zu dem Bekümmerten, »daß die Götter es sind, welche uns die Geschicke senden, gute wie schlimme, und daß über allen die dunkle Parze waltet, welche dieselben blind auf die Erde hinabwirft: darum stürzt oft großes Unheil auf redliche Männer, und keiner gehet ganz sicher einher.[4]
[1] Wer die DNA bzw. die Chromosomen gern poetisch Lebensfäden nennen möchte, dem passen ihre Enden gut ins Bild: die Telomere, die bei jeder Zellteilung kürzer werden – als waltete die Parze Atropos ihres Amtes.[5]
[1] Sie erinnert mit den abgetrennten Gliedern an die mit Knöchelchen wahrsagenden Hexen der Walpurgisnacht oder beschwört mit Nadeln und auf Gestellen aufgesteckten Garnknäuels Visionen einer am Schicksalsfaden spinnenden Parzen herauf.[6]
[1] Man legt diese Karten offen im Quadrat aus, wenn man wissen will, was einem die Parzen zugesponnen haben.[7]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Parze
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Parze
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Parze
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalParze
[1] The Free Dictionary „Parze

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1260
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 977
  3. Johann Wolfgang von Goethe → WP: Gedichte. In: Projekt Gutenberg-DE. Vier Jahreszeiten; Sommer (alte Schreibweise im Zitat: ‚muß‘, URL).
  4. Gustav Schwab → WP: Sagen des klassischen Altertums. In: Projekt Gutenberg-DE. Zweiter Teil, Machaon und Podaleirios (alte Schreibweise im Zitat: ‚daß‘, URL).
  5. Thomas Kramar: Molekularbiologie: Was Lebensfäden verlängert. In: DiePresse.com. 29. März 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 16. September 2012).
  6. Elke von Radziewsky: Die alte Dame als Folterknecht. In: Zeit Online. Nummer 38/1994, 16. September 1994, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 16. September 2012).
  7. Tom Werneck: Orakel aus Karten. In: Zeit Online. Nummer 46/1976, 5. November 1976, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 16. September 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Harze, Parke, Parse, Parte, Parzelle, Warze