Pöbel (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Pöbel
Genitiv des Pöbels
Dativ dem Pöbel
Akkusativ den Pöbel

Worttrennung:

Pö·bel, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈpøːbl̩]
Hörbeispiele:   Pöbel (Info)
Reime: -øːbl̩

Bedeutungen:

[1] abwertend: unterste Gesellschaftsschicht
[2] randalierende, unkontrollierbare Menschenmenge

Herkunft:

mittelhochdeutsch povel, bovel, im 13. Jahrhundert entlehnt von altfranzösisch pople → fr „Dienerschaft, gemeine Leute“ (Regionalismus), das letztlich auf lateinisch populus → la „Volk“ zurückgeht[1][2]

Synonyme:

[1] Proletariat, Gesindel, Pack, Janhagel, Canaille, Plebs, Lumpenpack
[2] Mob

Gegenwörter:

[1] Bourgeoisie, Bürgertum

Beispiele:

[1] Soll doch der Pöbel sehen, wo er bleibt.
[1] „Sie verachtet den Pöbel vor ihrem Zaun.“[3]
[1, 2] „Die Sympathien und das Geschrei des Pöbels, der Armen, der Masse waren hilfreich auf dem Weg zur Macht, aber selten der entscheidende Faktor, es sei denn, der Pöbel war gut bewaffnet.“[4]
[2] Der Pöbel machte die Straßen unsicher, und wir hatten große Schwierigkeiten, aus der Stadt heraus zu kommen.
[2] „Der simulierte Pöbel wich in simulierter Furcht zurück.“[5]
[2] „Ihn traf der Hass des Pöbels, und gegen solch massive Gefühle gab es keinen Schutz.“[6]
[2] „Er wurde Gesandter in Persien, wo er im Alter von fünfunddreißig Jahren vom Pöbel ermordet wurde, seine Witwe aber überlebte ihn achtundzwanzig Jahre und wies alle Freier ab.“[7]

Wortbildungen:

Pöbelhaufen, Pöbelei, anpöbeln

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Pöbel
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Pöbel
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPöbel
[1, 2] Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digitalPöbel

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Pöbel“, Seite 710.
  2. ausführlicher hier: Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digitalPöbel
  3. Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 125. Französisches Original 2017.
  4. Paul Theroux: Ein letztes Mal in Afrika. Hoffmann und Campe, Hamburg 2017, ISBN 978-3-455-40526-2, Seite 82. Originalausgabe: Englisch 2013.
  5. Philip J. Davis: Pembrokes Katze. Die wundersame Geschichte über eine philosophierende Katze, ein altes mathematisches Problem und die Liebe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-596-10646-X, Seite 151 f. Englisches Original 1988.
  6. Jóanes Nielsen: Die Erinnerungen. Roman. btb Verlag, München 2016, ISBN 978-3-442-75433-5, Seite 281. Original in Färöisch 2011, Übersetzung der dänischen Ausgabe von 2012.
  7. Knut Hamsun: Im Märchenland. Rütten & Loening, Berlin 1990 (übersetzt von Cläre Greverus Mjoën, Gertrud Ingeborg Klett), ISBN 3-352-00299-1, Seite 170. Norwegisches Original 1903.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: pöble