Bestemm
Bestemm (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | der Bestemm | —
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Genitiv | des Bestemms des Bestemmes |
—
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Dativ | dem Bestemm | —
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Akkusativ | den Bestemm | —
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Worttrennung:
- Be·stemm, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [bəˈʃtɛm], bairisch: [beˈʃtɛm]
- Hörbeispiele: —
- Reime: -ɛm
Bedeutungen:
- [1] österreichisch: grundsätzliches oppositionelles Verhalten; Widerstand leisten, der nicht vernünftig begründet ist; Ablehnung jeder Zusammenarbeit
- [2] österreichisch: Bestehen auf etwas; stures Beharren
Sinnverwandte Wörter:
- [1, 2] Borniertheit, Starrsinn
- [1] Ablehnung, Opposition, Trotz, Verweigerung
- [2] Beharren, Bestehen, Bockigkeit, Obstination, Sturheit, Verbohrtheit
Gegenwörter:
- [1] Diskursfähigkeit, Kompromissfähigkeit, Kooperation, Nachgiebigkeit, Zusammenarbeitswille
- [2] Verzicht
Beispiele:
- [1] „Die Tschechen fürchten Entschädigungsansprüche der Deutschen. Und die Österreicher müssen - theoretisch - überlegen, ob sie als einzige eine Veto-Drohung aussprechen sollen. Oder ob sie die Sache nicht lieber den EU-Gerichtshöfen nach einem Beitritt Prags überlassen. Klugheit oder Bestemm? An dieser Wahl hängt mehr als eine Medaille beim Freistilringen.“[1]
- [1, 2] „Damals, Mai 1968, gab es in der Wiener Secession eine kunterbunte Abnormitätenschau, bunt und abnorm aus Überzeugung und Bestemm.“[2]
- [1, 2] „Er erwarte, ‚dass sich ÖVP und auch SPÖ bewegen‘, so Schützenhöfer, und, „dass sie sich zusammensetzen, dass die Volkspartei im der Frage der Steuerreform ihre Bestemm-Haltung aufgibt, dass die SPÖ ihren Klassenkampf aufgibt.“[3]
- [2] „Doch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache machte sein Bestemm auf den vierten Posten mit einer fehlgeleiteten SMS öffentlich.“[4]
- [2] „Der Stelvio folgt dem Mainstream und widersetzt sich ihm gleichzeitig mit subtilem Bestemm.“[5]
- [2] „Stets basieren diese Geschichten auf dem Bestemm, eine Meinung gegen alle Widersprüche abzuschirmen.“[6]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] aus Bestemm
Übersetzungen
Bearbeiten [1] ?
[2] österreichisch: Bestehen auf etwas; stures Beharren
- [1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner)
- [1] Jakob Ebner: Duden, Österreichisches Deutsch. Wörterbuch der Gegenwartssprache in Österreich. 5., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-04985-1 , Seite 133.
- [1, 2] Robert Sedlaczek: Wörterbuch des Wienerischen. Haymon, 2011 (Zitiert nach Google Books)
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Bestemm“
Quellen:
- ↑ Alfred Payrleitner: "KURIER" Kommentar: Klugheit oder Bestemm? In: ots.at. APA, 24. August 2000, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- ↑ Lob der Malerei. Hauptwerke der Gruppe "Wirklichkeiten". In: Kunst Haus Wien. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
- ↑ ÖVP-Umbau: Schützenhöfer zufrieden. In: steiermark.orf.at. 31. August 2014, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Clemens Neuhold: Ex-Präsident warnt vor Postenschacher in Nationalbank. In: Profil Online. 19. Januar 2019 (URL, abgerufen am 29. Dezember 2021) .
- ↑ Susanne Hofbauer: Alfa Romeo Stelvio: Lässig im Hauptstrom. In: autorevue.at. 31. März 2017, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Oliver Tanzer: Animal Spirits: Krähen-Stolz und Vorurteil. In: furche.at. Abgerufen am 30. Dezember 2021.