Nominativ Singular und Adverbia
m f n Adverb
Positiv κακός κακή κακόν κακῶς
Komparativ κακώτερος κακώτερα κακώτερον κάκιον
Superlativ κάκιστος κακίστη κάκιστον κάκιστα
Alle weiteren Formen: Flexion:κακός

Worttrennung:

κα·κός, κα·κή, κα·κόν

Umschrift:

DIN 31634: kakos

Bedeutungen:

[1] von unschönem Aussehen; schlecht, hässlich
[2] von niederer Herkunft; niedrig, gemein, arm
[3] wenig Mut zeigend; schlecht, feige, mutlos, ängstlich
[4] in seinem Fachgebiet nicht die geforderten Fertigkeiten aufweisend; schlecht, untauglich, untüchtig, ungeübt
[5] moralisch: schlecht, gemein, böse, niederträchtig, boshaft
[6] Mitleid verdienend; elend, unglücklich, unselig
[7] für den Menschen Unglück oder Unheil bringend; schlecht, unglücklich, unheilbringend, verderblich, schlimm

Herkunft:

seit der Ilias bezeugt; die Etymologie ist nicht geklärt; vielleicht besteht eine etymologische Verwandtschaft zu altawestisch kasu- ‚klein‘, woraus sich eine indogermanische Wurzel *kaḱ- oder *knḱ- herleiten ließe; anderseits könnte auch eine Verwandtschaft zu litauisch kenkti → lt ‚schmerzen‘ und gotisch 𐌷𐌿𐌷𐍂𐌿𐍃 (huhrus) → got ‚Hunger‘ bestehen; schließlich könnte es sich um eine Entlehnung aus dem Vorgriechischen handeln[1][2]

Gegenwörter:

[1] καλός
[3] ἐσθλός

Beispiele:

[1]
[7] „Λητοῦς καὶ Διὸς υἱός· ὃ γὰρ βασιλῆϊ χολωθείς / νοῦσον ἀνὰ στρατὸν ὦρσε κακήν, ὀλέκοντο δὲ λαοί, / οὕνεκα ✝τὸν Χρύσην ἠτίμασεν ἀρητῆρα / Ἀτρείδης.“ (Hom. Il. 1,9–12)[3]

Wortbildungen:

κακόν, κάκη, κακία, κακότης

Übersetzungen

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[1–7] Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „κακός“.
[1–7] Henry George Liddell, Robert Scott, revised and augmented throughout by Sir Henry Stuart Jones with assistance of Roderick McKenzie: A Greek-English Lexicon. Clarendon Press, Oxford 1940. Stichwort „κακός“.

Quellen:

  1. Robert Beekes: Etymological Dictionary of Greek. 1. Auflage. Band 1: Α–Λ, Brill, Leiden, Boston 2010, ISBN 978-90-04-17420-7 (Band 10/1 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series), „κακός“ Seite 619–620.
  2. Pierre Chantraine: Dictionnaire étymologique de la langue grecque. Histoire des mots. mit einem Supplement versehene Neuauflage der 1. Auflage. Klincksieck, Paris 1999, ISBN 2-252-03277-4, „κακός“ Seite 482.
  3. Homerus; Martin L. West (Herausgeber): Ilias. stereotype 1. Auflage. Volumen prius Rhapsodias I–XII continens, K. G. Saur, München/Leipzig 2006, ISBN 978-3-598-71430-6 (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana, Erstauflage 1998), Seite 4.