wegblinzeln (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich blinzele weg
blinzle weg
blinzel weg
du blinzelst weg
er, sie, es blinzelt weg
Präteritum ich blinzelte weg
Konjunktiv II ich blinzelte weg
Imperativ Singular blinzele weg!
blinzle weg!
blinzel weg!
Plural blinzelt weg!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
weggeblinzelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:wegblinzeln

Worttrennung:

weg·blin·zeln, Präteritum: blin·zel·te weg, Partizip II: weg·ge·blin·zelt

Aussprache:

IPA: [ˈvɛkˌblɪnt͡sl̩n]
Hörbeispiele:   wegblinzeln (Info)

Bedeutungen:

[1] versuchen, durch Blinzeln aufkommende Tränen zu verdecken
[2] über etwas (durch Blinzeln) hinweggehen, etwas (durch ein Blinzeln) überspielen; etwas (mit einem [freundlichen] Blinzeln) unbeachtet, unbewertet lassen und in seinem Tun fortfahren

Herkunft:

Partikelverb (Präverbgefüge) aus dem Adverb (Präverb, Verbpartikel, Verbzusatz) weg und dem Verb blinzeln

Synonyme:

[1, 2] fortblinzeln

Oberbegriffe:

[1] blinzeln
[2] übergehen

Beispiele:

[1] „Plavsic, eine noch immer schöne Frau mit grauem Haar und sparsamem Make-up, hörte der Urteilsbegründung gelassen zu. Ihre Ruhe tief und ehrlich, nur einmal, da blinzelte sie die aufsteigenden Tränen weg – als der Richter die Zeugenaussage der ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright anführte, die für die Angeklagte gesprochen hatte.“[1]
[1] „Carpendale blinzelte kleine Tränen der Rührung weg, als er auf die Bühne kam.“[2]
[1] „Tränen steigen ihm in die Augen, die er eilig wegblinzelt.[3]
[1] „Verstohlen blinzle ich meine Ergriffenheit weg.[4]
[1] „Kurz glaubte ich, eine Träne in ihren blauen Augen zu sehen, doch sie blinzelte sie weg.[5]
[1] „Durch die Türöffnung konnte ich beobachten, wie Naa Lamiley mein Baby in den Armen wog, wie sie seinen Körper sanft auf die Palmblätter legte, wie sie seinen Kopf liebevoll richtete, seine Lippe zupresste. Wie sie ihre Tränen wegblinzelte.[6]
[2] „Dort sorgte sie für lustige Unruhe und blinzelte alle Probleme weg.[7]
[2] „Doch der Japan-Manager der Schmuckfirma, Peter Kesselmann, hat seine Verwunderung über den Aufzug der beiden Damen schnell weggeblinzelt.[8]
[2] „Und so zieht sie zeitweilig an einen Ort, an dem sie das Meer unverstellt sehen kann. 180 Grad. Nur in seiner Weite und Unnahbarkeit kann sie unangenehme Gedanken wegblinzeln.[9]
[2] „Als sie bemerkte, dass Tina sie ganz merkwürdig ansah, blinzelte Elli rasch diese Gedanken weg und lächelte harmlos.“[10]
[2] „Sie blinzelte die Überraschung weg. Dann lächelte sie und schüttelte sachte den Kopf.“[11]
[2] „Und Kriegsgefahr ist nun mal auch etwas, das sich nicht einfach wegblinzeln lässt.“[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Tränen wegblinzeln

Übersetzungen Bearbeiten

Quellen:

  1. Katja Ridderbusch: Haager UN-Tribunal verurteilt Ex-Präsidentin der bosnischen Serbenrepublik. In: Berliner Morgenpost. 28. Februar 2003, Seite 4.
  2. Berliner Band räumt bei Preisvergabe ab. In: Leipziger-Volkszeitung. 8. März 2004, ISSN 0232-3222, Seite 24.
  3. Vor der Zeit. In: Frankfurter Rundschau. 22. Dezember 2011, ISSN 0940-6980, Seite 20.
  4. Kurz & kritisch. In: Tages-Anzeiger. 16. März 2018, ISSN 1424-0262, Seite 32.
  5. Ratgeber: 82. Folge. In: Frankfurter Neue Presse. 14. Mai 2018, Seite 16.
  6. Sharon Dodua Otoo: Adas Raum. Roman. Originalausgabe, 2. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-10-397315-0, Seite 14–15.
  7. Warum habt ihr Schluss gemacht? In: Der Tagesspiegel. 31. August 2014, ISSN 1865-2263.
  8. Julia Hackober: Pforzheim in Japan. In: Die Welt. 1. November 2014, ISSN 0173-8437, Seite 27.
  9. Ist Blut tatsächlich dicker als Wasser? In: Lausitzer Rundschau. 16. Februar 2016, ISSN 1865-2263, Seite 16.
  10. Katja Konstantin: Für Träume ist es nie zu spät. In: Das Goldene Blatt. 13. November 2017, ISSN 0046-6093, Seite 37.
  11. Rena Marlo: Eine fast perfekte Familie. In: Das Goldene Blatt. 8. Januar 2018, ISSN 0046-6093, Seite 33.
  12. Weghören geht nicht. In: Saarbrücker Zeitung. 11. Januar 2020, Seite 15.