vrecken (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich vrecke
du vreckst
er, sie, es vreckt
Präteritum ich vreckte
Konjunktiv II ich vreckte
Imperativ Singular vrecke!
Plural vreckt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gevreckt sein
Alle weiteren Formen: Flexion:vrecken

Anmerkung zur Aussprache:

Im Nataler Deutsch wird die Aussprache des konsonantischen /r/ apikal ([]) realisiert.[1]

Alternative Schreibweisen:

frecken, frekken, vrekken

Worttrennung:

vre·cken, Präteritum: vreck·te, Partizip II: ge·vreckt

Aussprache:

IPA:
Namibia: [ˈfʁɛkn̩], [ˈfʁɛkŋ̩]
Südafrika: [ˈfr̺ɛkn̩], [ˈfr̺ɛkŋ̩]
Hörbeispiele:
Reime: -ɛkn̩
Namibia:
Südafrika:

Bedeutungen:

[1] Namibia, Südafrika (KwaZulu-Natal); von Tieren: (in langsamer, qualvoller Weise) sterben
[2] Namibia; übertragen von Menschen: elend sterben

Herkunft:

Lehnbildung nach afrikaans vrek → af[2][3][4] ‚(von Tieren) sterben[5][3][4], verenden[5], verrecken[3][4]; (von Menschen) salopp: verrecken[5][3][4]

Synonyme:

[1] eingehen, verenden
[1] salopp: krepieren; zumeist emotional: verrecken
[2] derb: krepieren, verrecken

Beispiele:

[1] „Das Kalb ist gevreckt.[2]
[1] „Mann Shilongo, sorry Jong, die Kuh is gestern abend gevreckt.[6]
[1] „Omutengwa Maamberua von der SWANU, das is die älteste Befreiungspartei im Lande - älter als die Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält - also Omutengwa Maamberua hat die Regierung in einer Rede im Tintenpalast schon aufgefordert, gegen die Härten der Dürre beizeiten Vorsorge zu treffen, denn schon vrecken die ersten Beester in manchen Kommunalgebieten, wo es keine Weidereserven gibt.“[7]
[2] „Wenn du rauchst, vreckst du. Wenn du nicht rauchst, vreckst du auch.“[8]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Stichwort »frecken/vrecken«, Seite 44.
[1, 2] Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661, Stichwort »vrek«, Seite 58.
[1, 2] Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »frekk«, Seite 54.

Quellen:

  1. Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 9.
  2. 2,0 2,1 Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 44.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661, Stichwort »vrek«, Seite 58.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »frekk«, Seite 54.
  5. 5,0 5,1 5,2 F.F. Odendal, R.H. Gouws; Laetitia Botha, Irène Wasserfall (Herausgeber): HAT, Verklarende Handwoordeboek van die Afrikaanse Taal. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2005, ISBN 978-1-86891-243-8, Seite 1352 (Zitiert nach Google Books).
  6. Afro- und Euro-Geschäfte. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 6. September 2012, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  7. In der Not frisst’er Teufel Fliegen - Bokkies fressen Papier. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 7. März 2013, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  8. Nach Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »frekk«, Seite 54.
    Die Originalsätze lauten: „Wenn du rauchst, frekkst du. Wenn du nicht rauchst, frekkst du auch.“

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: fracken