treppauf, treppab (Deutsch) Bearbeiten

Redewendung Bearbeiten

Anmerkung zur Schreibweise:

Mitunter findet sich auch die Schreibweise ohne Komma: treppauf treppab (siehe Beispiele).

Nebenformen:

treppauf und treppab

Worttrennung:

trepp·auf, trepp·ab

Aussprache:

IPA: [tʁɛpˈʔaʊ̯f tʁɛpˈʔap]
Hörbeispiele:   treppauf, treppab (Info)

Bedeutungen:

[1] adverbiell: immer wieder (ohne Unterlass) eine Treppe (nach der anderen) hinauf und hinab; viele Treppen (beziehungsweise eine bestimmte Treppe häufig) benutzend

Beispiele:

[1] „Dann griff ſie zu im Haus, und überall ſah man den Segen ihrer Hände. Sie eilte mit dem Schlüſſelkorbe, altersgraue Handſchuhe an den Händen, treppauf, treppab, und hatte doch Zeit für jeden.“[1]
[1] „Ich laufe den ganzen Tag treppauf, treppab, und manchmal verkaufe ich den ganzen Tag nicht für fünf Mark Ware.“[2]
[1] „Er wurde Vertreter. Mit ein paar Mappen illustrierter Funk- und Filmzeitschriften unter dem Arm lief er treppauf, treppab.[3]
[1] „Er war Briefträger, und weil sie sich mit einer Versicherungsvertretung nebenbei etwas Geld verdiente, waren beide tagaus, tagein, treppauf, treppab in der kleinen Ortschaft bei Passau unterwegs.“[4]
[1] „In den letzten Wochen sind derartige Briefe zu Hunderten versandt worden, nachdem vorher ein Trupp von Spitzeln der sowjetzonalen Geheimpolizei in Westberliner Wohnhäusern treppauf, treppab gelaufen ist, um die Namen der Nachbarn, der Hausverwalter und Hausbesitzer an den Türschildern zu notieren.“[5]
[1] „Bienkopp sucht in der Bezirksstadt nach dem eisernen Riesen und muß Bürolabyrinthe durchwandern. ‚Einen Bagger! Sofort, wenn es sein kann!‘ Die Wächter des Eisenriesen schauen ihn verwundert an. ‚Wir sind nicht ermächtigt!‘ Treppauf, treppab, türein, türaus. ‚Einen Bagger such ich!‘ ‚Wir sind nicht ermächtigt‘. Ermächtigt, ermächtigt, niemand ermächtigt. Wer, zum Teufel, hat denn die Macht! Die Ämter schließen.“[6]
[1] „In der Küche flammten die Feuer auf, durch die Gänge huschten die aufgeregten Mägde, treppauf treppab eilte der Diener, in den Kellergewölben klapperten die Schlüssel des Lagerverwalters, im Hof leuchteten Fackeln, Knechte liefen um Pferde, andere zerrten die Maultiere aus den Ställen, es wurde gezäumt, gesattelt, gerannt und geladen - man hätte glauben können, die austrosardischen Horden seien plündernd und sengend im Anmarsch wie anno 1746 und der Hausherr rüste in panischer Eile zur Flucht.“[7]
[1] „Der Montmartre zwischen Pigalle und Sacre-Coeur ist schon ein komischer Hügel. Seine Gassen und Straßen sind krummer als irgendwo sonst in Paris, schnurgeradeaus geht es nur treppauf, treppab.[8]
[1] „Lachend und schreiend nehmen die Zweitkläßler sofort im Laufschritt die ehemalige Bahnhofsgaststätte in Besitz und stürmen treppauf, treppab in alle Ecken der Einrichtung.“[9]
[1] «Die Wandersleute, nicht alles junge Semester, mussten bei der Ankunft in Bialowies ihre Koffer mühsam über Waldwege und Brücken, dann treppauf, treppab vom Car zur Unterkunft schleppen: Nichts für schmerzende Bandscheiben (bei der Abfahrt stand dann der Car direkt am Eingang der Herberge!).»[10]
[1] „Ich hab die Täterin hochgerissen und bin der Räuberin treppauf, treppab gefolgt.“[11]
[1] „Tausende von Omas und Blinden werden gegen ihren Willen über viel befahrene Straßen geführt. Unzählige Kinderwagen werden stundenlang treppauf, treppab getragen, ohne dass sich die bemitleidenswerten Mütter dagegen wehren können.“[12]
[1] „Nach Arbeitstagen, an denen er von früh bis spät Kohlensäcke treppauf, treppab in Wiener Altbauwohnungen geliefert hatte, trainierte er als junger Mann noch Handball, dreimal die Woche mindestens.“[13]
[1] „Nayyirah rannte treppauf, treppab und sang dauernd das Lied von der Nachtigall.“[14]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] treppauf, treppab eilen, laufen, rennen; sich treppauf, treppab schleppen

Übersetzungen Bearbeiten

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „treppauf“ sowie Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „treppab
[1] The Free Dictionary „treppauf
[1] Duden online „treppauf
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „treppauf, treppab“ auf wissen.de
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaltreppauf“ sowie Uni Leipzig: Wortschatz-Portaltreppab

Quellen:

  1. Georg Freiherr von Ompteda: Der Venusberg. Novellen. Siebente Auflage. Egon Fleiſchel & Co., Berlin 1912, Seite 5 (Zitiert nach Internet Archive).
  2. Hans Fallada: Kleiner Mann – was nun? Roman. Rowohlt Verlag, Berlin 1932, Seite 235 (Zitiert nach Google Books).
  3. Lieber Mitmensch. In: DER SPIEGEL. Nummer 37, 8. September 1949, ISSN 0038-7452, Seite 12 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 9. Dezember 2021).
  4. W. L.: „…und führe uns nicht in Versuchung“. In: DIE ZEIT. Nummer 12, 22. März 1956, ISSN 0044-2070, Seite 5 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 9. Dezember 2021).
  5. W. Weinert: Gangster im Dienste Ulbrichts. In: Die Welt. 11. März 1959, ISSN 0173-8437, Seite 3 (Deutschland-Ausgabe).
  6. Erwin Strittmatter: Ole Bienkopp. Roman. Sigbert Mohn Verlag, Gütersloh 1963, Seite 338 (Lizenz des Aufbau-Verlag, Berlin; Ausgabe für die BRD).
  7. Patrick Süskind: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Diogenes, Zürich 1985, ISBN 3-257-01678-6, Seite 262.
  8. Joachim Fritz-Vannahme: Eine bucklige Welt. In: Mannheimer Morgen. Nummer 90, 19. April 1986, Seite 03.
  9. Eine Erlebniswelt für alle Sinne. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 298, 28. Dezember 1995, ISSN 0174-4917, Seite 3.
  10. Marcel Schwander: Wisent, Chopin und auch Auschwitz. In: Tages-Anzeiger. Nummer 13, 3. April 1996, ISSN 1424-0262, Seite 67.
  11. Polizei dankte mit Bücher-Gutscheinen und Blumen. In: Nürnberger Zeitung. 16. Januar 2004.
  12. Invasion der hemmungslosen Guttäter. In: taz.die tageszeitung. Nummer 9233, 8. Juli 2010, ISSN 1434-4459, Seite 16 (taz Print Archiv-URL, abgerufen am 9. Dezember 2021).
  13. Georg Renöckl: Der Mann mit dem Koks ist noch da. In: FALTER. 6. April 2016, Seite 54.
  14. Christine Wunnicke: Die Dame mit der bemalten Hand. Roman. 7. Auflage. Berenberg Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-946334-76-7, Seite 116.