hinterherdackeln (Deutsch)

Bearbeiten
Person Wortform
Präsens ich dackele hinterher
dackle hinterher
dackel hinterher
du dackelst hinterher
er, sie, es dackelt hinterher
Präteritum ich dackelte hinterher
Konjunktiv II ich dackelte hinterher
Imperativ Singular dackele hinterher!
dackle hinterher!
dackel hinterher!
Plural dackelt hinterher!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
hinterhergedackelt sein
Alle weiteren Formen: Flexion:hinterherdackeln

Worttrennung:

hin·ter·her·da·ckeln, Präteritum: da·ckel·te hin·ter·her, Partizip II: hin·ter·her·ge·da·ckelt

Aussprache:

IPA: [hɪntɐˈheːɐ̯ˌdakl̩n]
Hörbeispiele:   hinterherdackeln (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: hinter jemandem/etwas zum Sprechenden dackeln; mit jemandem/etwas dackeln; jemanden/etwas begleiten und dabei hinter ihm dackeln
[2] umgangssprachlich übertragen: jemandem/etwas blindlings beziehungsweise kritiklos folgen

Herkunft:

gebildet aus der Partikel hinterher als Verbzusatz und dem Verb dackeln

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] hinterherwatscheln

Oberbegriffe:

[1] dackeln
[2] folgen

Beispiele:

[1] „Solch eine Szene kennt selbst der, der nie verreist: Eine spießige Fremdenführerin trippelt mit ihrem bunten Schirm vorneweg, die Touristen dackeln brav hinterher, bleiben fotografierend stehen, ‚don’t smoke, don’t touch‘, mahnt die Führerin.“[1]
[1] „Eine aufgeregte Stimme rasselt plötzlich in den Raum: es ist Petra. Ihr Freund Paul, einen Kopf kleiner als sie, dackelt hinterher.[2]
[1] „‚Das ist eben ein echter Dackel - der dackelt einem ständig hinterher, ein ganz lieber Kerl‘, schwärmt sie von dem gutmütigen Vierbeiner.“[3]
[1] „‚Er hat mich gleich als Leitbache akzeptiert‘, meint der Wildschwein-Papa. Und so folgt ‚Meyer ohne‘ seinem Herren nun in aller Seelenruhe, wenn der einen Spaziergang macht. Wie ein Hund dackelt er hinterher, ohne Leine wohlgemerkt.“[4]
[1] „Ich teile das massenhaft verbreitete Ressentiment gegenüber dem Massentourismus und möchte nicht hinter einem Typen mit einem hochgereckten Regenschirm hinterherdackeln, sondern mich der Illusion hingeben, ein Individualreisender zu sein.“[5]
[1] „Die kleinen Ferkel dackeln ihrer Mutter hinterher, passen genau auf, dass sich die Sau nicht zu weit entfernt.“[6]
[2] „Die Japaner, auf Konsens getrimmt, folgen der US-Linie im Board, meist dackeln die Europäer hinterher.[7]
[2] „Obendrein müssen die Franzosen zurzeit ansehen, wie ihr Präsident in der Euro-Krise der deutschen Kanzlerin hinterherdackelt und die Ratingagenturen sich als wesentlich gefährlicherer Gegner entpuppen, als es die USA je waren.“[8]
[2] „Ich als Individualistin, dackle auch keinen Trends hinterher.[9]
[2] „Bayerns Grünen-Chef Eike Hallitzky sieht bei der CSU eine Mitverantwortung für den AfD-Erfolg bei der Bundestagswahl: ‚Weil sie der AfD in ihren Themen und Sprüchen hinterhergedackelt ist.‘“[10]
[2] „Die armen Schweine dackeln doch jedem hinterher, der ihnen etwas zu beißen verspricht.“[11]

Übersetzungen

Bearbeiten
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „hinterherdackeln“ (Korpus)
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „hinterherdackeln
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalhinterherdackeln

Quellen:

  1. Voll Weh und Ooh und Romeo. Nach zwölf Jahren Reisefreiheit: Katharina Thalbach inszeniert „Romeo und Julia” im Berliner Maxim Gorki Theater. In: Süddeutsche Zeitung. 24. Januar 2003, ISSN 0174-4917, Seite 14.
  2. Brötchen, Bogart und ein Buch: In der Wärmestube treffen sich Arme zum Frühstücken. In: Nürnberger Nachrichten. 26. Juni 2004.
  3. Fundi braucht viel Zuneigung. In: Mannheimer Morgen. 4. November 2005.
  4. Mit dem Wildschwein auf Du und Du. In: Braunschweiger Zeitung. 7. Dezember 2005.
  5. Klaus Nüchtern: Ich habe nichts gegen Dohlen und Deutsche. In: FALTER. Nummer 32, 8. August 2012, Seite 32 (Archiv-URL, abgerufen am 4. März 2019).
  6. Frieder Fahnert: Kinderstube ist gut gefüllt. In: Mitteldeutsche Zeitung. 26. Juli 2014.
  7. Asien setzt auf nachhaltiges Wachstum zur Armutsbekämpfung. In: Handelsblatt. 10. Mai 2002, ISSN 0017-7296, Seite 9.
  8. Matthias Heine: Der Pharao von Paris und sein Schreiber. In: Die Welt. 28. Februar 2012, ISSN 0173-8437, Seite 21..
  9. Lena Hoschek setzt mit ihrer Mode eine Hommage an die 40er und 50er Jahre. In: Neue Kronen Zeitung. 13. August 2013, Seite 26.
  10. [ohne Titel]. In: Neue Presse. 26. September 2017, Seite 1.
  11. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 203.