Reichspräsidentin (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Reichspräsidentin die Reichspräsidentinnen
Genitiv der Reichspräsidentin der Reichspräsidentinnen
Dativ der Reichspräsidentin den Reichspräsidentinnen
Akkusativ die Reichspräsidentin die Reichspräsidentinnen

Worttrennung:

Reichs·prä·si·den·tin, Plural: Reichs·prä·si·den·tin·nen

Aussprache:

IPA: [ˈʁaɪ̯çspʁɛziˌdɛntɪn]
Hörbeispiele:   Reichspräsidentin (Info)

Bedeutungen:

[1] hypothetische Frau als gewähltes Staatsoberhaupt der Weimarer Republik
[2] veraltet: Ehegattin eines Reichspräsidenten

Herkunft:

Ableitung (Motion, Movierung) des Femininums aus der männlichen Form Reichspräsident mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -in

Männliche Wortformen:

[1] Reichspräsident

Oberbegriffe:

[1] Staatsoberhaupt

Beispiele:

[1] „Diese Reichspräsidentin kümmert sich im Verlauf der Romanhandlung um alles, bis ins kleinste Propagandaplakatdetail, so daß es aussieht, als sei sie zugleich ihre eigene Ministerpräsidentin und Büroangestellte.“[1]
[1] „Für eine junge Frau meiner Generation war es eigentlich unvorstellbar, von einer eigenen Wohnung zu träumen. Genauso gut hätte man träumen können, Reichspräsidentin zu sein oder auf dem Mond zu spazieren.“[2]
[1] „Die Schauspielerin befand sich auf dem Gipfel des Erfolges, als sie der Kritiker Kurt Pinthus 1921 als Reichspräsidentin vorschlug: […]“[3]
[1] „Frauen, die ja auch nicht Papst oder Reichspräsidentin werden konnten, waren im Dritten Reich übrigens nicht dabei.“[4]
[1] „In den frühen zwanziger Jahren war sie so berühmt, daß Kurt Tucholsky vorschlug, sie zur Reichspräsidentin zu machen.“[5]
[2] „Mit Schrecken sah er, daß die Reichspräsidentin mit dem Portier in einen furchtbaren Kampf geraten war.“[6]
[2] „Wie hätte sie es genossen, Reichspräsidentin zu werden.“ (betreffend Gertrud von Hindenburg)[7]
[2] „Unterstützt wird Sa-u-pröh von einem Dienstmann, später von seinem Schwager, der Geometer ist, sowie von der Frau des Reichspräsidenten Wei-wei, die, sich selber als ‚Reichspräsidentin‘ titulierend (12/635), vergeblich versucht, ihm vom Portier des Justiz-Ministeriums einen Arbeitsraum abzutrotzen.“[8]
[2] „Also spricht euer Forstrat Escherich: ‚Gottseidank haben sich die Deutschen trotz Krieg und Revolution ihr starkes Rechtsempfinden immer noch erhalten.‘ Und deshalb bejubelt, daß es fünfhunder Mark kostet, die Frau Reichspräsidentin des Diebstahls zu bezichtigen, und zwei Jahre Gefängnis einbringt, ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal mit roter Farbe zu beschmieren; […]“[9]
[2] „‚Auf einem Damentee‘, so erzählte mir eine anwesende Staatssekretärin, ‚kam die Rede auf Pompeji, und auch Frau Ebert drückte ihre Bewunderung aus.‘ ‚Was, Frau Reichspräsidentin‘, meinte eine Dame, die sich dadurch als ‚keine Dame‘ auswies, ‚S i e  kennen Pompeji?‘“[10]

Übersetzungen

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Quellen:

  1. Neue deutsche Literatur. Band 1. Volk und Welt, 1953, Seite 121 (Zitiert nach Google Books)
  2. Viola Alvarez: XXL-Leseprobe: Ein Tag, ein Jahr, ein Leben. Roman. dotbooks, 2014, ISBN 978-3-95520-948-3, Seite 133 (Zitiert nach Google Books)
  3. Harry Balkow-Gölitzer: Eine noble Adresse. Prominente in Berlin-Dahlem und ihre Geschichte. be.bra, 2014, ISBN 978-3-8148-0136-0 (Zitiert nach Google Books)
  4. Bernhard Stüer: Erfolgshonorar: Fällt die letzte Bastion des anwaltlichen Standesrechts?. In: Anwaltsblatt. 2007, Seite 436 (Zitiert nach Kanzlei Stüer)
  5. Hans Helmut Prinzler: Novembertage. In: hhprinzler.de. 3. November 1995, abgerufen am 26. April 2023.
  6. Bertold Brecht: Gesammelte Werke. In 20 Bänden. Suhrkamp, 1967, Seite 636 (Zitiert nach Google Books)
  7. Gerhard P. Groß: Das Große Hauptquartier im Ersten Weltkrieg. de Gruyter, 2022, ISBN 978-3-11-078000-0 (Zitiert nach Google Books)
  8. Gerhart Pickerodt: Die Lehren der Tuis. In: Brechts Tui-Kritik. Argument-Verlag, 1976, Seite 90 (Zitiert nach InkriT)
  9. Die Schaubühne. Band 17. Verlag der Weltbühne, 1921, Seite 692 (Zitiert nach Google Books)
  10. Marie von Bunsen: Zeitgenossen die Ich erlebte. 1900-1930. Koehler & Amelang, 1932, Seite 186 (Zitiert nach Google Books)