Pyrrhussieg (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Pyrrhussieg die Pyrrhussiege
Genitiv des Pyrrhussiegs
des Pyrrhussieges
der Pyrrhussiege
Dativ dem Pyrrhussieg
dem Pyrrhussiege
den Pyrrhussiegen
Akkusativ den Pyrrhussieg die Pyrrhussiege

Alternative Schreibweisen:

Phyrrus-Sieg

Worttrennung:

Pyr·rhus·sieg, Plural: Pyr·rhus·sie·ge

Aussprache:

IPA: [ˈpʏʁʊsˌziːk]
Hörbeispiele:   Pyrrhussieg (Info)

Bedeutungen:

[1] bildungssprachlich: ein unter (äußerst) hohem Einsatz und unter (zu großen) Opfern errungener Erfolg, der aufgrund dessen keinen Vorteil mehr darstellt und (mittelfristig) eher einem Fehlschlag/einer Niederlage gleichkommt

Herkunft:

  • strukturell:
Kompositum aus dem Eigennamen Pyrrhus und dem Substantiv Sieg
Bei dem Wort handelt es sich um eine seit dem 20. Jahrhundert[1] bezeugte Bezeichnung nach dem Namen des Königs Pyrrhus von Epirus[1][2][3][4], der einen sehr verlustreichen Sieg über die Römer[1][2][3][4] in der Schlacht bei Asculum[4] 280/279 vor unserer Zeitrechnung[2][3][4] errang.

Sinnverwandte Wörter:

[1] Scheinsieg

Beispiele:

[1] Dieser Erfolg könnte sich als Pyrrhussieg erweisen.
[1] Dieser Wahlsieg war ein Pyrrhussieg für die SPD.
[1] „Nach ihren ersten Pyrrhussiegen in den nun besetzten Gebieten fanden immer mehr Anhänger der Fedayeen im jordanischen al-Ġaur Zuflucht und unternahmen mit Unterstützung des radikalen Flügels der Muslimbruderschaft, dem sich vermutlich viele enttäuschte und geflüchtete Muslimbrüder aus der Westbank angeschlossen hatten, Angriffe auf israelisches Territorium.“[5]
[1] „Heute wissen wir, dass der Sieg von 1967 ein Pyrrhussieg war.“[6]
[1] „Auf die Vernichtung der Janitscharen folgte der Ruin ihrer jüdischen Partner, womit die Armenier freie Bahn hatten - im Endeffekt freilich ein Pyrrhussieg.[7]
[1] „Bislang sind die meisten Umwelterfolge in China nur Pyrrhussiege.[8]
[1] „Vier Jahrzehnte später findet man in den israelischen Medien kaum einen Jubiläumskommentar, der nicht von einem Pyrrhussieg spricht.“[9]
[1] „Sarkissjan hatte die Präsidentschaftswahlen vom 19. Februar mit 52,9 Prozent der Stimmen knapp für sich entschieden - doch danach büßte er so sehr an Glaubwürdigkeit ein, dass sein Wahlerfolg nachträglich zum Pyrrhussieg geriet.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] sich als Pyrrhussieg erweisen, einen Pyrrhussieg erringen

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 7. Band Pekt–Schi, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04803-4, DNB 965409015, Seite 3062.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1338.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1128.
[1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 779.
[1] Duden online „Pyrrhussieg
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Pyrrhussieg“ auf wissen.de
[1] Wikipedia-Artikel „Pyrrhussieg
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Pyrrhussieg
[1] The Free Dictionary „Pyrrhussieg
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPyrrhussieg
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Pyrrhussieg

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 732.
  2. 2,0 2,1 2,2 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1338.
  3. 3,0 3,1 3,2 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1128.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 779.
  5. Denis Engelleder: Die islamistische Bewegung in Jordanien und Palästina 1945–1989. In: Jenaer Beiträge zum Vorderen Orient. 6. Band, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 978-3-447-04593-3, ISSN 0949-6815, Seite 135 (Zitiert nach Google Books).
    Im Originalsatz ist einzig die Bezeichnung »al-Ġaur« kursiv gesetzt.
  6. Amos Elon: Was ist falsch gelaufen? EIN RÜCKBLICK AUF DIE GESCHICHTE ISRAELS. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 7028, 11. April 2003 (übersetzt von Niels Kadritzke), ISSN 1434-2561, Seite 12–13 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  7. Bernard Lewis: Die Juden in der islamischen Welt. 1. Auflage. C. H. Beck, München 2004 (Originaltitel: The Jews of Islam, übersetzt von Liselotte Julius), ISBN 978-3-406-51074-8, Seite 156 (Zitiert nach Google Books).
  8. Georg Blume: Vom Skandal zum Erfolg. In: taz.de. 21. Februar 2005, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  9. Thorsten Schmitz: Der Sechs-Tage-Krieg: Der hohe Preis des schnellen Sieges. In: sueddeutsche.de. 4. Juni 2007, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  10. Jean Gueyras: Zwei Verbrecher und ein Hexer. Armenien hat einen neuen Präsidenten und eine neue Opposition. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 8552, 11. April 2008 (übersetzt von Edgar Peinelt), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 7. November 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Pyrrhuskrieg