Offenbarung (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Offenbarung die Offenbarungen
Genitiv der Offenbarung der Offenbarungen
Dativ der Offenbarung den Offenbarungen
Akkusativ die Offenbarung die Offenbarungen

Worttrennung:

Of·fen·ba·rung, Plural: Of·fen·ba·run·gen

Aussprache:

IPA: [ˌɔfn̩ˈbaːʁʊŋ], [ˌɔfm̩ˈbaːʁʊŋ]
Hörbeispiele:   Offenbarung (Info)   Offenbarung (Österreich) (Info)
Reime: -aːʁʊŋ

Bedeutungen:

[1] allgemein: das Aufdecken oder Offenlegen eines Geheimnisses oder einer Absicht
[2] Theologie: die Mitteilung göttlicher Wahrheiten oder eines göttlichen Willens auf übernatürlichem Wege
[3] Bibel: kurz für Offenbarung des Johannes: das letzte Buch der Bibel

Abkürzungen:

[3] Offb., Offb

Herkunft:

Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs offenbaren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung
Etymologie: zu althochdeutsch: offan 'Offenheit, Öffentlichkeit, Deutlichkeit, Offenbarung'; deadjektivische Bildung aus offan: offanbâri adjektivisch, seit dem 10. Jh.: offenbar, ersichtlich, öffentlich; mittelhochdeutsch offenbeere, offenbar, adjektivisch 'offen, geöffnet, deutlich, sichtbar'; neuhochdeutsch offenbar adjektivisch 'offen zutage tretend, klar ersichtlich'[1]

Synonyme:

[3] Apokalypse

Unterbegriffe:

[2] Privatoffenbarung

Beispiele:

[1] Die Offenbarung seiner wirtschaftlichen Verhältnisse ließ nichts Gutes ahnen.
[1] „Ihre erste Offenbarung hatte Sisi an einem Mittwochabend.“[2]
[2] „Die Besinnung auf die inhärente Wortbedeutung … ist deshalb wichtig, weil es sehr schwer ist, zu bestimmen, was im Bereich nichtchristlicher Religionen als Analogon zur christlichen Offenbarung anzusehen ist.“[3]
[2] "Das deutsche Wort Offenbarung betont demgegenüber die grundsätzliche, wesentliche Neuheit und Andersheit des "Eröffneten", … So kann man, gerade vom deutschen Wort her, Offenbarung bestimmen als "akthaftes, persönliches Sichkundgeben …""[4]
[2] „Die Offenbarung des Johannes hatte verheißen, Gott werde einst die Tränen von den Augen der Menschen wischen, der Tod werde nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.“[5]
[2] „Gemeint ist einmal die Verbindung von Altem und Neuem Testament, die Herder als Philologe und als Historiker, besser: als historischer Narrator und Rhetoriker herstellt – damit macht er das Ganze zu einer großen Erzählung, die ohne Rekurs auf Offenbarung auskommt.“[6]

Wortbildungen:

[1] Offenbarungseid
[2] Offenbarungsbegriff, Offenbarungsgeschehen, Offenbarungsverständnis, Offenbarungsweise

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Offenbarung
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Offenbarung
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Offenbarung
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalOffenbarung

Quellen:

  1. Lühr, Bichlmeier, Kozianka, Schuhmann, Sturm: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. VI, 2017, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG,, Göttingen 2017, ISBN 9783525207727
  2. Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 233. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
  3. nach: Josef Höfer, Karl Rahner (Herausgeber): Lexikon für Theologie und Kirche. In 14 Bänden. 2. Auflage. Herder, Freiburg 1986-1968, ISBN 3-451-20756-7, Band 7, Seite 1104, Artikel „Offenbarung“
  4. Josef Höfer, Karl Rahner (Herausgeber): Lexikon für Theologie und Kirche. In 14 Bänden. 2. Auflage. Herder, Freiburg 1986-1968, ISBN 3-451-20756-7, Band 7, Seite 1104, Artikel „Offenbarung“
  5. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 132.
  6. Jan Philipp Reemtsma, in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80070-2, Seite 317.