Menschliches (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n, adjektivische Deklination Bearbeiten

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ Menschliches
Genitiv Menschlichen
Dativ Menschlichem
Akkusativ Menschliches
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ das Menschliche
Genitiv des Menschlichen
Dativ dem Menschlichen
Akkusativ das Menschliche
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein Menschliches
Genitiv eines Menschlichen
Dativ einem Menschlichen
Akkusativ ein Menschliches

Worttrennung:

Mensch·li·ches, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈmɛnʃlɪçəs]
Hörbeispiele:   Menschliches (Info)

Bedeutungen:

[1] dasjenige, was charakteristisch, typisch für den Menschen ist; dasjenige, was der menschlichen Natur entspricht
[2] positive Wesensart, die sich in Güte und Toleranz äußert

Herkunft:

Ableitung eines Substantivs (Substantivierung) zum Adjektiv menschlich durch Konversion (syntaktische Umsetzung, Nullableitung)

Beispiele:

[1] „Nichts Menſchliches war ihm fremd, weil er ſich ſelbſt als Menſch empfand und ſich eigner menſchlicher Schwäche jederzeit bewußt war.“[1]
[1] „In diesem Augenblick, da es um das Schicksal seiner liebsten Kameraden ging, erlebte Pippig den unwiderstehlichen Drang, das tief Menschliche aus sich hervortreten zu lassen, in der trügerischen Hoffnung, bis zum Herzen jenes durchzustoßen, der mit lauernden Augen vor ihm saß.“[2]
[1] „Es liegt im Mechanismus der ‚pathischen Projektion‘, daß die Gewalthaber als Menschen nur ihr eigenes Spiegelbild wahrnehmen, anstatt das Menschliche gerade als das Verschiedene zurückzuspiegeln.“[3]
[1] „Mit verzweifelter Anstrengung versuchte er, die Richtung zu erschnuppern, aus der das bedrohlich Menschliche kam, und die Gegenrichtung, in die er weiterfliehen mußte.“[4]
[1] „Für ihn galt nicht das Absolute, sondern das Menschliche, das den Umständen Gemäße.“[5]
[1] „Er hielt die Hände im Schoß und sah unverwandt in das Objektiv; ich glaube, es ist ein gutes Photo geworden, ich schicke es Dir, als Teil meiner Kollektion, damit Du siehst, wie das Leben auf der Insel hier alles Menschliche verändert.“[6]
[2] „Und gleichzeitig ist sie jemand, auf die die Leute hören, also sie ist nicht jemand, die dann eben soooo weich werden kann, dass du sie um den Finger wickeln könntest, sondern die ganz klare Linien hat, und gleichzeitig aber auch etwas so feines Menschliches an sich[.]“[7]

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Menschliche
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Menschliche
[1, 2] Duden online „Menschliches
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMenschliches“, Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMenschliche“, Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMenschlichem“, Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMenschlichen
[1, 2] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Menschliche«.
[1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Menschliches«, Seite 1206.

Quellen:

  1. Theodor Fontane: Der Stechlin. Roman. 1. Auflage. F. Fontane & Co, Berlin 1899, Seite 501 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  2. Bruno Apitz: Nackt unter Wölfen. Roman. Ungekürzte Ausgabe, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1961 (rororo Taschenbuch 416/417), Seite 126 (Erstausgabe 1958).
  3. Theodor W. Adorno: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1971, Seite 134 (Erstveröffentlichung 1951).
  4. Patrick Süskind: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Diogenes, Zürich 1985, ISBN 3-257-01678-6, Seite 153.
  5. Ulla Hahn: Unscharfe Bilder. Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2003, ISBN 978-3-421-05799-0, Seite 34.
  6. Raoul Schrott: Tristan da Cunha oder Die Hälfte der Erde. Roman. Hanser Verlag, München/Wien 2003, ISBN 978-3-446-20355-6, Seite 491.
  7. Hannes Ummel: Andere Männer im ‘anderen’ Beruf? Umbrüche und Persistenzen im Geschlechts-Selbstverständnis von Pflegern. In: Peter Döge, Michael Meuser (Herausgeber): Männlichkeit und soziale Ordnung. Neuere Beiträge zur Geschlechterforschung. Leske + Budrich, Opladen 2001, ISBN 978-3-8100-3036-8, Seite 173 (Zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: schelmischen