Kolatsche (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Kolatsche die Kolatschen
Genitiv der Kolatsche der Kolatschen
Dativ der Kolatsche den Kolatschen
Akkusativ die Kolatsche die Kolatschen
 
[1] eine Kolatsche auf einem Teller

Nebenformen:

Deutschland: Kolatsch m
Österreich: Golatsche

Worttrennung:

Ko·lat·sche, Plural: Ko·lat·schen

Aussprache:

IPA: [koˈlaːt͡ʃə]
Hörbeispiele:   Kolatsche (Info)
Reime: -aːt͡ʃə

Bedeutungen:

[1] Deutschland landschaftlich, Österreich: rundes oder rechteckiges süßes gefülltes Kleingebäck

Herkunft:

In Deutschland wurde das Wort Ende des 14. Jahrhunderts aus dem niedersorbischen kółac → dsbrundes Weißbrot; Stollen; Striezel[1] beziehungsweise obersorbischen kołač → hsbrundes Brot; Stollen; Striezel[2] entlehnt,[3] in Österreich aus dem tschechischen koláč → csGebäck in Form eines Rades; Kuchen‘.[4][5][6] All diese Formen gehen auf ein urslawisches koloRad‘ zurück.[5]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kissinger

Unterbegriffe:

[1] Blätterteigkolatsche, Powidlkolatsche, Topfenkolatsche

Beispiele:

[1] „Danach ein Stückchen Kolatsche mit Powidl, aus einem Teig, in dem Roggenmehl ist, Wasser und sehr viel Hefe, damit er schnell nach oben schießt.“[7]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Kolatsche
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kolatsche
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Kolatsche
[1] The Free Dictionary „Kolatsche
[1] Duden online „Kolatsche
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Kolatsche“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Kolatsche“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Kolatsche
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKolatsche
[1] Jakob Ebner: Duden Taschenbücher, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1980, ISBN 3-411-01794-5, Stichwort »Kolatsche«, Seite 110.
[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Kolatsche«, Seite 424.

Quellen:

  1. Prof. Dr. Ernst Muka/Prof. Dr. Ernst Mucke: Słownik dolnoserbskeje rěcy a jeje narěcow/Wörterbuch der nieder-wendischen Sprache und ihrer Dialekte. 3 Bände, Verlag der russischen und čechischen Akademie der Wissenschaften/Verlag der böhmischen Akademie für Wissenschaft und Kunst, St. Petersburg/Prag 1911–1928 (Fotomechanischer Neudruck, Bautzen: Domowina-Verlag 2008), Stichwort »kółac« (Onlineausgabe).
  2. Jurij Kral: Serbsko-nĕmski słownik hornjołužiskeje rĕče. Po nakładźe Maćicy Serbskej, Donnerhakec ćišćeŕnja, Budyšin 1927, Stichwort »kołač« (Surface-Link)
  3. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Kolatsche
  4. Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Kolatsche«, Seite 424.
  5. 5,0 5,1 Wahrig Herkunftswörterbuch „Kolatsche“ auf wissen.de
  6. Duden online „Kolatsche
  7. Milena Jesenská: Wie man sich in Wien ernährt. [Tribuna, 27.1.1920]. In: Alena Wagnerová (Herausgeber): Prager Hinterhöfe im Frühling. Feuilletons und Reportagen 1919–1939. Wallstein Verlag, Göttingen 2020 (übersetzt von Kristina Kallert aus dem Tschechischen), Seite 50.