verlustieren (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich verlustiere
du verlustierst
er, sie, es verlustiert
Präteritum ich verlustierte
Konjunktiv II ich verlustierte
Imperativ Singular verlustiere!
verlustier!
Plural verlustiert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
verlustiert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:verlustieren

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

verlustiren

Worttrennung:

ver·lus·tie·ren, Präteritum: ver·lus·tier·te, Partizip II: ver·lus·tiert

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯lʊsˈtiːʁən]
Hörbeispiele:   verlustieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] reflexiv; scherzhaft: sich auf angenehme, vergnügte Art die Zeit vertreiben; Freude, Spaß, Vergnügen an etwas oder jemandem finden

Herkunft:

Ableitung zum Substantiv Lust[1][2][3]

Synonyme:

[1] sich amüsieren, sich vergnügen

Beispiele:

[1] Er verlustierte sich in der Diskothek.
[1] „Die große Giraffe und der weise Elefant sind ‚oddities‘, an denen sich schon kaum mehr ein gewitzigter Schuljunge verlustiert.[4]
[1] „Das ist ja eine ganz unhaltbare Situation: ich komme in einem Auftrag — und in was für einem Auftrag! — und der Mann, anstatt mit mir zu sprechen, wie es seines Amtes wäre, verlustiert sich im Zotenreißen.“[5]
[1] „Der englische Stallknecht hatte sich mit irgendeiner Magd verlustiert.[6]
[1] „Im Wellenbad verlustierten sich angesichts des vielen Schnees recht wenige, dafür war die Eissporthalle oft gut besucht.“[7]
[1] „In den Garten, in dem man dann Platz nahm, um sich an Gestovtem Bornheimer Kalbfleisch und Kirschenmichel zu verlustieren, ging ich gar nicht erst.“[8]
[1] „Daher ist das Verlangen des Paares, sich außerhalb von Wien zu verlustieren, weit weg von dem mürrischen alten Kaiser, nur allzu verständlich.“[9]
[1] „Die amerikanisch-französische Autorin Alice Bellony-Rewald schreibt in ihrem Buch Die verlorene Welt der Impressionisten: ‚[…] Auch der Hof, der den Frühling im nahen Lustschloss von Fontainebleau zu verbringen pflegte, kam herüberkutschiert, um sich bei Waldpicknicks zu verlustieren.‘“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] sich auf einer Party verlustieren; sich mit jemandem im Bett verlustieren

Wortbildungen:

Konversionen: Verlustieren, verlustierend, verlustiert
Substantive: Verlustierung

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verlustieren
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „verlustieren
[1] Duden online „verlustieren
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „verlustieren“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „verlustieren
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalverlustieren
[*] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verlustiren
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »verlustieren«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »verlustieren«.
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »verlustieren«.

Quellen:

  1. Duden online „verlustieren
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »verlustieren«.
  3. Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »verlustieren«.
  4. Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Querido, Amsterdam 1947, Seite 301–302 (Erschien zuerst unter dem Titel: Max Horkheimer, Philosophische Fragmente. 1944).
  5. Albrecht Goes: Unruhige Nacht. 1. Auflage. Wittig, Hamburg 1950, Seite 17.
  6. Lion Feuchtwanger: Narrenweisheit oder Tod und Verklärung des Jean-Jacques Rousseau. Roman. 1. Auflage. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1952, Seite 66 (Zitiert nach Google Books).
  7. Ulli Mann: Winterurlaub in einem Harzer Ferienpark: Remmidemmi für Freizeitmuffel. In: DIE ZEIT. Nummer 9, 25. Februar 1977, ISSN 0044-2070, Seite 45 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 9. Oktober 2016).
  8. Martin Walser: Finks Krieg. Roman. 1. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-40791-0, Seite 146.
  9. Yanko Tsvetkov: Atlas der Vorurteile. Knesebeck, München 2013, ISBN 978-3-86873-592-5, Seite 67.
  10. Friederike Milbradt: Alles muss raus! In: ZEITmagazin. Nummer 17/2013, 17. April 2013 (ZEITmagazin-Archiv, abgerufen am 20. April 2013).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 1: verlutieren
Anagramme: virulenteres