plötzlicher Kindstod (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m, Wortverbindung, adjektivische Deklination Bearbeiten

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ plötzlicher Kindstod plötzliche Kindstode
Genitiv plötzlichen Kindstods
plötzlichen Kindstodes
plötzlicher Kindstode
Dativ plötzlichem Kindstod plötzlichen Kindstoden
Akkusativ plötzlichen Kindstod plötzliche Kindstode
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der plötzliche Kindstod die plötzlichen Kindstode
Genitiv des plötzlichen Kindstods
des plötzlichen Kindstodes
der plötzlichen Kindstode
Dativ dem plötzlichen Kindstod den plötzlichen Kindstoden
Akkusativ den plötzlichen Kindstod die plötzlichen Kindstode
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein plötzlicher Kindstod keine plötzliche Kindstode
Genitiv eines plötzlichen Kindstods
eines plötzlichen Kindstodes
keiner plötzlicher Kindstode
Dativ einem plötzlichen Kindstod keinen plötzlichen Kindstoden
Akkusativ einen plötzlichen Kindstod keine plötzliche Kindstode

Worttrennung:

plötz·li·cher Kinds·tod, Plural: plötz·li·che Kinds·to·de

Aussprache:

IPA: [ˌplœt͡slɪçɐ ˈkɪnt͡stoːt]
Hörbeispiele:   plötzlicher Kindstod (Info)

Bedeutungen:

[1] Medizin: plötzlich eintretender Tod eines Säuglings oder Kleinstkindes, bei dem eine Autopsie keine adäquate Todesursache erbringt

Abkürzungen:

[1] SIDS

Synonyme:

[1] plötzlicher Säuglingstod, Krippentod

Oberbegriffe:

[1] Kindstod

Beispiele:

[1] „Die meisten der drei Millionen Kinder, die von schweren Raucherinnen weltweit geboren werden, kommen vorgeschädigt auf die Welt: Durchschnittlich um ein halbes Pfund untergewichtig, mit gebremster Lernfähigkeit, die Rate des Atemnotsyndroms ist bei ihnen verdoppelt, die Häufigkeit des ‚plötzlichen Kindstodes‘ um 50 Prozent erhöht.“[1]
[1] „Gerichtsmedizinern fiel nichts Ungewöhnliches auf. Sie attestierten den so genannten plötzlichen Kindstod. Beim dritten Fall im vorigen Jahr wurde die Kriminalpolizei Konstanz jedoch stutzig. Sie schöpfte angesichts der Häufung von plötzlichen Kindstoden bei ein- und derselben Mutter Verdacht.“[2]
[1] „Für das Sudden Infant Death Syndrome (SIDS), auf deutsch plötzlicher Kindstod, spielen umweltmedizinische Einflüsse eine bedeutende Rolle. […] Der plötzliche Kindstod betrifft überwiegend Kinder zwischen dem zweiten und sechsten Lebensmonat, womit das SIDS trotz weitreichender Aufklärungskampagnen und vermehrter Erforschung der Risikofaktoren als häufigste Todesursache bei Säuglingen in Industrienationen gilt.“[3]
[1] „Der Gesetzentwurf verweist auf ‚Schätzungen aus Großbritannien‘, denenzufolge der Anteil fälschlich als plötzlicher Kindstod eingestufter Tötungsdelikte bei fast 15 % liege; zwei deutsche Forschungen zum plötzlichen Kindstod hätten 3 % bzw. 3,5 % nachweisbarer Tötungen unter den Fällen gefunden, ‚bei denen zunächst keinerlei Verdacht auf ein nicht natürliches Geschehen bestand‘; und eine Studie aus Österreich habe ergeben, dass ‚5 bis 10 % aller plötzlichen Kindstode in Wirklichkeit Kindstötungen‘ waren.“[4]
[1] „Im 19. und 20. Jahrhundert wurden zahlreiche anatomische, infektiologische, pathophysiologische, psychologische und immunologische Thesen über Ursachen des plötzlichen Kindstods formuliert ([…]).“[5]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Plötzlicher Kindstod
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kindstod
[1] Duden online „Kindstod
[1] wissen.de – Lexikon „plötzlicher Kindstod
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalplötzlicher Kindstod
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Kindstod«, Seite 1013.

Quellen:

  1. „He, machen Sie die Zigarette aus“. In: DER SPIEGEL. Nummer 10, 3. März 1986, ISSN 0038-7452, Seite 253 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 22. Januar 2020).
  2. Mutter fühlte sich überfordert. In: Mannheimer Morgen. 9. August 2002.
  3. Evelyn Krieger, Stefanie Uibel, Daniel Müller, David Quarcoo, Doris Klingelhöfer, Simona Zitnik, David A. Groneberg: Zum Syndrom des plötzlichen Kindstodes (SIDS) — aktueller Stand der Wissenschaft. In: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie. Band 62, Nummer 4, 2012, ISSN 2198-0713, Seite 206–214, DOI: 10.1007/BF03346149 (Zitiert nach Zusammenfassung auf der Verlagsseite, abgerufen am 22. Januar 2020).
  4. Helmut Pollähne: Die von Amts wegen angeordnete Sektion – Verwaltungssektion als Option für den Gesetzgeber? In: Albrecht Wienke, Markus A. Rothschild, Kathrin Janke (Herausgeber): Rechtsfragen der Obduktion und postmortalen Gewebespende. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/Dordrecht/London/New York 2012 (Schriftenreihe Medizinrecht, ISSN 1431-1151), ISBN 978-3-642-29472-3, Seite 37 (Zitiert nach Google Books).
  5. E. Paditz: Der plötzliche Säuglingstod in historischen Quellen, Teil 3. In: Ronald Kurz, Thomas Kenner, Christian Poets, Reinhold Kerbl, Mechtild Vennemann, Gerhard Jorch (Herausgeber): Der plötzliche Säuglingstod. Grundlagen – Risikofaktoren – Prävention – Elternberatung. 2. Auflage. Springer-Verlag, Wien/Heidelberg/New York/Dordrecht/London 2014, ISBN 978-3-7091-1443-8, Seite 18 (Zitiert nach Google Books).