nicht erst seit gestern

nicht erst seit gestern (Deutsch) Bearbeiten

Wortverbindung Bearbeiten

Worttrennung:

nicht erst seit ges·tern

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:   nicht erst seit gestern (Info)

Bedeutungen:

[1] schon länger als angenommen/erwartet, mitunter einfach: schon lange, auch verstärkend als Nachsatz, oft eingeleitet mit „und zwar2“ oder „und das

Synonyme:

[1] längstens[1], schon lange, (schon) seit Langem

Beispiele:

[1] „‚Uns gibt es nicht erst seit gestern‘, sagt […] ein Sprecher der Bürgergemeinschaft. ‚Wir arbeiten bereits seit einem Jahr an unseren Zielen,‘ […][2]
[1] „‚Die Anzüge sind nicht erst seit gestern schlecht, sondern wir sagen das bereits seit 2006 – auch der Firma […] gegenüber.‘“[3]
[1] „Kommt dazu, dass kaum einer der Funktionäre überrascht gewesen sein dürfte. Der Sport ist nicht erst seit gestern degeneriert, nicht erst seit gestern untrennbar mit der Politik verbunden.“[4]
[1] „Als ich ihm den CD-Player erklären will, ist es soweit: ›Du, nee ist klar, ich mach das ja auch nicht erst seit gestern.‹“[5]
[1] „›Aber – Hand aufs Herz, lieber Graf, wir kennen uns ja nicht erst seit gestern – hätten Sie eine Silbe gesprochen, wenn das Mädchen häßlich gewesen wäre?!‹“[6]
[1] (als Nachsatz) „[Schülerin:] ‚Nach jedem größeren Regen tropft es hier irgendwo durch.‘ Und zwar nicht erst seit gestern, auch nicht seit vorgestern, sagt Schulleiter Belusa – sondern seit… [32 Jahren].“[7]
[1] (1732) „Denn es hat sich solches nicht erst seit gestern erhoben, sondern vor etlich 100. Jahren sich schon je und je geäussert […]“[8]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Mehrfach als Beispiel zitiert in Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „gestern

Quellen:

  1. Duden online „längstens“ 2.
  2. Bürgergemeinschaft „Für Jüterbog“ stellt sich zur Kommunalwahl. „Uns gibt es nicht erst seit gestern“. In: Märkische Allgemeine. 19. März 2014, abgerufen am 21. Januar 2019.
  3. Davenport schwanger, Müller krank geschrieben. In: FAZ.NET. 18. Dezember 2008 (URL, abgerufen am 21. Januar 2019).
  4. Micha Jegge: Der Sport steckt nicht erst seit gestern im Sumpf. In: Berner Zeitung. 14. November 2015, abgerufen am 21. Januar 2019.
  5. Kai Karsten: Das Leben ist kein Lolli. Geschichten. Echt. Aus dem Alltag.. 1. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-596-30003-7, Berufsleben, DNB 107274273X (online, abgerufen am 21. Januar 2019)
  6. Karl Emil Franzos: Judith Trachtenberg. In: Erzählungen. Rütten & Loening, Berlin 1984, Erstdruck 1891, Zweites Kapitel, Seite 202 (online, abgerufen am 21. Januar 2019)
  7. Philip Banse: Berliner Schulgebäude. Lernen bei Einsturzgefahr. In: Deutschlandfunk Kultur. 6. Oktober 2016, abgerufen am 21. Januar 2019.
  8. W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1. Auflage. 1723, §. 13., Seite 85 (im Original: „geussert“, Seite 85 auf Wikisource, abgerufen am 28. Januar 2019)