herauffahren (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich fahre herauf
du fährst herauf
er, sie, es fährt herauf
Präteritum ich fuhr herauf
Konjunktiv II ich führe herauf
Imperativ Singular fahr herauf!
fahre herauf!
Plural fahrt herauf!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
heraufgefahren sein, haben
Alle weiteren Formen: Flexion:herauffahren

Worttrennung:

he·r·auf·fah·ren, Präteritum: fuhr he·r·auf, Partizip II: he·r·auf·ge·fah·ren

Aussprache:

IPA: [hɛˈʁaʊ̯fˌfaːʁən]
Hörbeispiele:   herauffahren (Info)
Reime: -aʊ̯ffaːʁən

Bedeutungen:

[1] von dort unten nach hier oben fahren
[1a] eine langgezogene Straße auf den Betrachter zufahren
[2] etwas oder jemanden von dort unten nach hier oben fahren
[3] erhöhen
[4] eine Anlage/ein Kraftwerk: in Betrieb nehmen

Herkunft:

gebildet aus der Partikel herauf als Verbzusatz und dem Verb fahren

Synonyme:

[1, 2] hochfahren
[3] erhöhen

Gegenwörter:

[1, 2] hinabfahren, hinunterfahren

Oberbegriffe:

[1, 2] fahren

Beispiele:

[1] „Er kam schon den Berg heraufgefahren, und ich sprang in seinen Wagen.“[1]
[1a] „Vom Berliner Westhafen her wäre es die Beusselstraße heraufgefahren, auf einem vierzig Meter langen Tieflader, den Verkehr hätte man anhalten müssen.“[2]
[1a] „Als er vor Jahren zum ersten Mal mit seinem großen dunkelblauen Citroen, der für die Bauern eher wie ein Fisch als wie ein Auto aussah, die Hauptstraße heraufgefahren kam, […]“[3]
[2] Gestern hatte er meine Mutter zu uns heraufgefahren.
[3] „Sollen die Regierungen durch höhere Steuern die Benzin- und Heizölpreise künstlich herauffahren?“[4]
[3] „»Wahrscheinlich würde ich alles gleichzeitig angehen: die Speisekarte ändern, die Filialen in den unattraktivsten Vierteln schließen, ermitteln, warum die Leute so schnell wieder kündigen und die Werbung herauffahren.«“[5]
[3] „Doch statt dessen, haben Dallmann und Mitstreiter aus der Kirchengemeinde recherchiert, wurde nach der Ölkrise von 1973 die Produktion noch einmal heraufgefahren[6]
[3] „Sie planen, die Kapazität der Fabrik in Mladá Boleslav von 180000 auf 250000 Wagen pro Jahr heraufzufahren und in einer zweiten Phase ein völlig neues Werk zu bauen.“[7]
[3] „Die EU hatte den Iran zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen, nachdem Teheran angekündigt hatte, die Anreicherung von Uran trotz aller Warnungen der Weltgemeinschaft massiv heraufzufahren.“[8]
[4] „Die schwerere der beiden Pannen erfolgte laut Evans während eines Tests, mit dem ein Herauffahren der Stärke der Anlage vorbereitet werden sollte.“[9]
[4] „Werde das Kraftwerk für längere Zeit gedrosselt und wieder heraufgefahren, leide darunter unter Umständen das Material.“[10]
[4] „Um die sensiblen elektrischen Anlagen zu schützen, seien sie heruntergefahren worden, und es dauere mehrere Tage, sie wieder heraufzufahren, sagte die Sprecherin.“[11]
[4] „Schon seit Anfang des Jahres steht zudem der Plutonium produzierende N-Reaktor in Hanford im Staate Washington auf »cold standby« – es würde etliche Jahre dauern, ihn wieder so heraufzufahren, daß er das hochgiftige Schwermetall herstellen kann.“[12]
[4] „Am Dienstag musste die Leitung des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín das Herauffahren des zweiten Blocks nach wenigen Stunden wegen eines technischen Defekts für zumindest einen Tag unterbrechen.“[13]

Übersetzungen

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[1, 1a] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „herauffahren
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „herauffahren
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalherauffahren
[1, 2] Duden online „herauffahren
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „herauffahren“ auf wissen.de
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „herauffahren

Quellen:

  1. Eta Harich-Schneider: Charaktere und Katastrophen. Ullstein Verlag, 1978, ISBN 3550074816, Seite 207
  2. Eleonore Buening: Winkewinke, falsche Welt. Schon oft hat das Traumschloß vor dem Aus gestanden - jetzt ist es wieder so weit. In: Zeit Online. Nummer 43, 18. Oktober 1996, ISSN 0044-2070 ([[1] URL], abgerufen am 21. Januar 2015).
  3. Jakob Arjouni: Ein Freund. Diogenes, 1998, ISBN 3257230249, Seite 144
  4. Kostspielige Sache. In: DER SPIEGEL. Nummer 12, 19. März 1979, ISSN 0038-7452 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 21. Januar 2015).
  5. Patrick Lencioni: Die drei Fragen des hektischen Familienlebens. John Wiley & Sons, 2009, ISBN 3527504508
  6. Reimar Paul: Nach der großen Säuberung. Jetzt droht der einst dreckigsten Gemeinde der alten DDR die soziale Katastrophe. In: Zeit Online. 26. November 1993, ISSN 0044-2070 ([[2] URL], abgerufen am 21. Januar 2015).
  7. Wolfgang Zank: Ende der Solofahrt. Der schwedische Autokonzern sucht verstärkt nach Kooperation. In: Zeit Online. 2. November 1990, ISSN 0044-2070 ([[3] URL], abgerufen am 21. Januar 2015).
  8. Unionspolitiker fürchten den Iran. In: Welt Online. 10. April 2007, ISSN 0173-8437 ([[4] URL], abgerufen am 21. Januar 2015).
  9. "Vermutlich menschliches Versagen". Panne am LHC. In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, ISSN 0174-4917 ([[5] URL], abgerufen am 21. Januar 2015).
  10. Das Drama von Datteln. Eons Krisenkraftwerk. In: Manager-Magazin.de. 19. Dezember 2012, ISSN 0006-2375 ([[6] URL], abgerufen am 21. Januar 2015).
  11. Atlantis-Start wegen Hurrikan „Lili“ verschoben. In: Schwäbische Zeitung Online. 5. Oktober 2002 ([7], abgerufen am 21. Januar 2015)
  12. Michael Schwelien: Tod aus der Bombenfabrik. In: DIE ZEIT. Nummer 45, 4. November 1988, ISSN 0044-2070 (Archiv Online).
  13. Martina Schneibergová: Erneut Defekt in tschechischem Atomkraftwerk Temelin. In: Radio Praha Online. 11. Januar 2005 ([8], abgerufen am 21. Januar 2015)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: herausfahren, hinauffahren