abjagen
abjagen (Deutsch)
BearbeitenPerson | Wortform | |||
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Präsens | ich | jage ab | ||
du | jagst ab | |||
er, sie, es | jagt ab | |||
Präteritum | ich | jagte ab | ||
Konjunktiv II | ich | jagte ab | ||
Imperativ | Singular | jag ab! jage ab! | ||
Plural | jagt ab! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
abgejagt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:abjagen
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Worttrennung:
- ab·ja·gen, Präteritum: jag·te ab, Partizip II: ab·ge·jagt
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] transitiv: jemanden ausdauernd verfolgen, ihm hinterhereilen und ihm seine Beute (wieder) entreißen
- [2] transitiv, übertragen: jemandem etwas (durch Hartnäckigkeit, Können, Tricks oder Ähnliches) wegnehmen
- [3] transitiv: jemanden (besonders Tiere) antreiben, anstrengen, bis seine Kräfte am Ende sind, bis er völlig ermüdet ist
- [4] reflexiv, umgangssprachlich: sich besonders beeilen, alle Kräfte einsetzen, um etwas noch rechtzeitig zu schaffen
Herkunft:
- gebildet aus der Partikel ab als Verbzusatz und dem Verb jagen
Synonyme:
Beispiele:
- [1] „Ein großer Hund hatte einem kleinen, schwächlichen Hündchen ein dickes Stück Fleisch abgejagt. Er brauste mit seiner Beute davon.“[1]
- [1] „›Für einen wertlosen Plunder hat der Mann da einen lächerlich hohen Preis gezahlt und macht sich jetzt davon, als hätte er Angst, daß ihm jemand seinen Schatz abjagt.‹“[2]
- [2] „In der Baubranche gibt es einen Vertrag, der – nur unterschieden nach West und Ost – für ganz Deutschland gilt. Dort fürchteten die Arbeitgeber die Konkurrenz von Unternehmen aus den Nachbarländern, die ihnen mit billigen Arbeitern hier Aufträge abjagen könnten.“[3]
- [2] „Dem Ausgleichstor der Franzosen war ein folgenschwerer Lapsus des spanischen Abwehrspielers Juanfran vorausgegangen, der sich im Mittelfeld den Ball abjagen ließ.“[4]
- [3] Wenn wir die Hunde weiter so abjagen, werden sie nicht mehr lange durchhalten.
- [4] „›Wie! rief Pineiß, Du sollst so leben, daß Du dick und rund wirst und nicht Dich abjagen! […]‹“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
Übersetzungen
Bearbeiten [1] jemanden hinterhereilen und ihm die Beute entreißen
[2] jemandem etwas durch Tricks oder Ähnliches wegnehmen
[3] besonders Tiere bis zur Erschöpfung antreiben
[4] sich besonders beeilen, um etwas noch rechtzeitig zu schaffen
- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „abjagen“
- [1, 2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „abjagen“
- [1–4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „abjagen“
- [1, 2, 4] The Free Dictionary „abjagen“
- [1–4] Duden online „abjagen“
- [1–4] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „abjagen“ auf wissen.de, für [3, 4] Verweis auf Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „abhetzen“ auf wissen.de
Quellen:
- ↑ Aesop: Fabeln – Der Hund und das Stück Fleisch. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL) .
- ↑ Edgar Wallace: Louba der Spieler. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 4 (URL) .
- ↑ Ulrike Meyer-Timpe: Signal ohne Wirkung. In: Zeit Online. Nummer 19, 4. Mai 2005, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 23. November 2013) .
- ↑ Frankreich stoppt Siegeszug des Weltmeisters. In: Zeit Online. 17. Oktober 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 23. November 2013) .
- ↑ Gottfried Keller: Die Leute von Seldwyla. 1. Auflage. Vieweg, Braunschweig 1856, Spiegel, das Kätzchen, Seite 466 (zitiert nach Deutsches Textarchiv, abgerufen am 27.02.2020)