Tohuwabohu (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Tohuwabohu die Tohuwabohus
Genitiv des Tohuwabohu
des Tohuwabohus
der Tohuwabohus
Dativ dem Tohuwabohu den Tohuwabohus
Akkusativ das Tohuwabohu die Tohuwabohus

Anmerkung:

Der Gebrauch des Plurals ist selten beziehungsweise ungebräuchlich.

Worttrennung:

To·hu·wa·bo·hu, Plural: To·hu·wa·bo·hus

Aussprache:

IPA: [ˌtoːhuvaˈboːhu]
Hörbeispiele:   Tohuwabohu (Info)

Bedeutungen:

[1] wirres Durcheinander

Herkunft:

seit dem 19. Jahrhundert bezeugt; Lehnwort aus dem Hebräischen תוֹהוּ וָבוֹהוּ‎ (CHA: tōhū wābōhū)  ‚Wüste und Öde, wüst und leer‘, welches im Alten Testament (1. Buch Mose 1,2) den Zustand der Erde vor dem ordnenden Eingreifen Gottes bezeichnet; später wurde es dann zunehmend im übertragenen Sinne von „Chaos“ gebraucht[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Affentheater, Chaos, Ginnungagap, Theater, Tumult, Spektakel, Unordnung, Wirrnis, Wirrsal, Wirrwarr

Gegenwörter:

[1] Ordnung

Oberbegriffe:

[1] Unordnung

Beispiele:

[1] „Als er in dessen Zimmer eintrat, fand er dort ein Tohuwabohu, denn Martha benutzte die Abwesenheit des Vaters, um eine gründliche Herbst-Reinigung vorzunehmen, und war unter Beihülfe des Stubenmädchens gerade mit dem Abstäuben der Bücher beschäftigt.“[2]
[1] „Um gerecht zu sein, erwäge man aber, wie selten damals überhaupt solche Kennerschaft war, welches Tohuwabohu von Falsch und Echt, Gut und Schlecht bis tief ins 19. Jahrhundert hinein selbst in den berühmtesten Sammlungen zu finden war, wie jung überhaupt die Kunsthistorie als Wissenschaft ist.“[3]
[1] „Er hätte sich darum kümmern müssen, daß in das furchtbare Tohuwabohu im Vorschiff einige Ordnung gebracht wurde, aber damit wollte er nicht belästigt werden.“[4]
[1] „Denn meistens kann man sich arrangieren, was Möbel, Lampen und Konsorten angeht, wildes Tohuwabohu im Geschirrschrank kann aber keine Frau ertragen.“[5]

Übersetzungen

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[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1686
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1355
[1] Wikipedia-Artikel „Tohuwabohu
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tohuwabohu
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTohuwabohu

Quellen:

  1. vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 919
  2. Heinrich Seidel → WP: Die goldene Zeit. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel IV. Die Andere (URL).
  3. Karl Emil Franzos → WP: Deutsche Fahrten I. In: Projekt Gutenberg-DE. Elysäische Felder (URL).
  4. Nicholas Monsarrat: Grausamer Atlantik. Wissen, Herrsching 1989, ISBN 3-8075-0002-2 (Der Roman erschien zuerst englisch unter dem Titel The Cruel Sea.), Zitat: Seite 82.
  5. Helge Jepsen: Frauenspielzeug. Eine beinahe vollständige Sammlung lebensnotwendiger Dinge. Hoffmann und Campe, Hamburg 2010, ISBN 978-3-455-38079-8, Seite 79.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Tora-Bora