Spesenritter (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Spesenritter die Spesenritter
Genitiv des Spesenritters der Spesenritter
Dativ dem Spesenritter den Spesenrittern
Akkusativ den Spesenritter die Spesenritter

Nebenformen:

Spesenreiter

Worttrennung:

Spe·sen·rit·ter, Plural: Spe·sen·rit·ter

Aussprache:

IPA: [ˈʃpeːzn̩ˌʁɪtɐ]
Hörbeispiele:   Spesenritter (Info)

Bedeutungen:

[1] abwertend: (männliche) Person, die darauf abzielt, hohe Spesen zu machen und sich durch diese persönliche Vorteile (durch Bereicherung) zu verschaffen

Herkunft:

  • strukturell:
Determinativkompositum aus den Substantiven Spesen und Ritter
Das Wort ist ab 1950 belegt.[1]

Weibliche Wortformen:

[1] Spesenritterin

Beispiele:

[1] „Es wird nach anderthalb Jahren auch Zeit zu erfahren, ob tatsächlich Versichertengelder vervespert worden sind, ob die Geschäftsführer ‚Spesenritter‘ waren und ob sich Vorstandsmitglieder und Angestellte der Anstalt Kuren in den LVA-Sanatorien verschreiben ließen.“[2]
[1] „Oder der Spesenritter, dem der Wirt bereitwillig einen Bewirtungsbeleg in gewünschter Höhe und mit gewünschtem Datum (‚keinen Sonntag bitte!‘) ausstellt, auch wenn er mit der eigenen Familie tafelt.“[3]
[1] „Das ist der Traum jedes Spesenritters: vom Staat finanziert zu werden, ohne jemals Rechenschaft über das verwendete Geld ablegen zu müssen.“[4]
[1] „Nicolas Sarkozy ging in ein teures, nicht besonders gutes und nur bei Spesenrittern beliebtes Restaurant an den Champs-Élysées feiern.“[5]

Übersetzungen

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[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Spesenritter
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Spesenritter
[1] Duden online „Spesenritter
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Spesenritter
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSpesenritter
[1] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Spesenreiter (Spesenritter)«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Spesenritter«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Spesenritter«.

Quellen:

  1. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Spesenreiter (Spesenritter)«.
  2. km: „Spesenritter“ im Nebel. In: DIE ZEIT. Nummer 51, 17. Dezember 1965, ISSN 0044-2070, Seite 30 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 14. Mai 2017).
  3. Verwilderte Sitten: Politische Moral wird von der Gesellschaft geprägt. In: Nürnberger Nachrichten. 27. März 1993, Seite 2.
  4. Agenturen melken Frankreichs Staat. In: Handelsblatt. 18. September 2012, Seite 016.
  5. Nils Minkmar: Ein neuer Ton der Hoffnung. In: Spiegel Online. 8. Mai 2017, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 14. Mai 2017).
  6. 6,0 6,1 Hans Schemann, Paul Knight: English-German Dictionary of Idioms. Supplement to the German/English Dictionary of Idioms. Routledge, Abingdon, Oxon 1997, ISBN 0-415-17254-3, Seite 145 (Zitiert nach Google Books).

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Anagramme: einsperrtest, ersprintetes, persistenter