Schwerenöter (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Schwerenöter die Schwerenöter
Genitiv des Schwerenöters der Schwerenöter
Dativ dem Schwerenöter den Schwerenötern
Akkusativ den Schwerenöter die Schwerenöter

Worttrennung:

Schwe·re·nö·ter, Plural: Schwe·re·nö·ter

Aussprache:

IPA: [ˈʃveːʁəˌnøːtɐ]
Hörbeispiele:   Schwerenöter (Info)

Bedeutungen:

[1] Mann, der durch Charme und/oder Durchtriebenheit Eindruck macht und/oder sich etwas verschafft
[2] umgangssprachlich, scherzhaft: Mann, der Frauen nachstellt und deshalb besonders keck oder charmant ihnen gegenüber ist

Herkunft:

geht zurück auf das Wort Schwerenot, das im 17. Jahrhundert vor allem in der Bedeutung ‚Fallsucht‘ (Epilepsie) gebraucht wurde[1]. Diese Krankheit konnte nach damaliger Meinung durch Verwünschung/Verfluchung erworben werden. Daher schwerenötern für ‚fluchen‘ und Schwerenöter für ‚jemand, der viel flucht‘[2]. Daraus wird im 18. Jahrhundert ‚verfluchter Kerl‘ und seit dem 19. Jahrhundert die heute üblichen Bedeutungen [1] und [2] ‚durchtriebener Kerl‘ und ‚Schürzenjäger[3][4].

Synonyme:

[1] Filou, Leichtfuß
[2] Herzensbrecher

Beispiele:

[1] Der alte Schwerenöter übt sich mal wieder in anzüglichen Witzen.
[1] „Stanik Cholonek und seine Frau Mickel - also der Schwerenöter und Überflieger in seinen Lackschuhen und seine snobistische Ehefrau - hatten viel von Janoschs Eltern.“[5]
[1] „Dieser alte Schwerenöter war nämlich seinerseits vom ersten Blick an verliebt und überbot sich mit dem Marquis an Geschenken.“[6]

Übersetzungen

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[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schwerenöter
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchwerenöter
[2] The Free Dictionary „Schwerenöter
[1] Duden online „Schwerenöter

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 7. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-32511-9, „schwer“, Seite 1262
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, „Schwerenöter“, Seite 834
  3. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-20907-0, „schwer“, Seite 659
  4. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 7. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-32511-9, „schwer“, Seite 1262
  5. Angela Bajorek: Wer fast nichts braucht, hat alles. Janosch. Die Biographie. Ullstein, Berlin 2016, ISBN 978-3-550-08125-5, Seite 163. Polnisches Original 2015.
  6. Walter Lennig: Marquis de Sade in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1965, Seite 37.