Revoluzzer (Deutsch)

Bearbeiten
Singular Plural
Nominativ der Revoluzzer die Revoluzzer
Genitiv des Revoluzzers der Revoluzzer
Dativ dem Revoluzzer den Revoluzzern
Akkusativ den Revoluzzer die Revoluzzer

Worttrennung:

Re·vo·luz·zer, Plural: Re·vo·luz·zer

Aussprache:

IPA: [ʁevoˈlʊt͡sɐ]
Hörbeispiele:   Revoluzzer (Info)
Reime: -ʊt͡sɐ

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, meist abwertend: Person, die sich als Revolutionär aufspielt, aber tatsächlich keine revolutionären Ideale vertritt oder erfolglos bleibt

Herkunft:

vom italienischen Substantiv rivoluzionario → it, einer Ableitung zu rivoluzione → it „Revolution“, einer Entlehnung von spätlateinisch revolutio → la; möglich ist aber auch französischer Einfluss; belegt seit Ende des 18. Jahrhunderts[1][2]

Synonyme:

[1] Möchtegern-Revolutionär

Sinnverwandte Wörter:

[1] Radikalinski

Weibliche Wortformen:

[1] Revoluzzerin

Oberbegriffe:

[1] Person

Beispiele:

[1] „Der Maiaufstand scheiterte, der Revoluzzer Wagner verlor seinen Posten, wurde steckbrieflich verfolgt und floh in die Schweiz.“[3]
[1]  „War einmal ein Revoluzzer,
Im Zivilstand Lampenputzer;
Ging im Revoluzzerschritt
Mit den Revoluzzern mit.“[4]
[1] „In Frankreich und der Sowjetunion, aber auch in Kuba, im Iran und in den arabischen Diktaturen, stellten die Revoluzzer die neue Oberschicht, die dann bald genauso viel Angst vor der Unterschicht hatte wie ihre Vorgänger.“[5]
[1] „Also nahmen viele Fürsten den Revoluzzern den Wind aus den Segeln, indem sie freundlich auf sie zugingen.“[6]

Wortbildungen:

[1] Salonrevoluzzer

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Wikipedia-Artikel „Revoluzzer
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Revoluzzer
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRevoluzzer
[1] The Free Dictionary „Revoluzzer
[1] Duden online „Revoluzzer
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Revoluzzer
[1] Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digitalRevoluzzer

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1393, Stichwort „Revoluzzer“.
  2. ausführlicher hier: Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digitalRevoluzzer
  3. Peter Krause: Der Freude schöner Götterfunken hat gezündet. In: Welt Online. 3. Januar 2005, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 19. November 2011).
  4. Erich Mühsam: Der Revoluzzer, zitiert nach Wikisource-Quellentext „Der Revoluzzer“.
  5. Eric T. Hansen mit Astrid Ule: Planet Amerika. Ein Ami erklärt sein Land. Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-60692-4, Seite 42.
  6. Eric T. Hansen mit Astrid Ule: Die ängstliche Supermacht. Warum Deutschland endlich erwachsen werden muss. Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-431-03874-3, Seite 72.