Singular Plural
Nominativ (der) Okeanos
Genitiv des Okeanos
Okeanos’
Dativ (dem) Okeanos
Akkusativ (den) Okeanos
vergleiche Grammatik der deutschen Namen
 
[1] Nereus, Doris und Okeanos (r.), Gigantenfries, Pergamonaltar, um 160 v. u. Z., Pergamonmuseum, Berlin

Nebenformen:

Latinisierung: Oceanus

Worttrennung:

Oke·a·nos, kein Plural

Aussprache:

IPA: [oˈkeːanɔs]
Hörbeispiele:   Okeanos (Info)

Bedeutungen:

[1] (antike) griechische Mythologie: In kosmogonischen und theogonischen Vorstellungen eine der ältesten Gottheiten, zugleich der/das personifizierte, das bewohnte Land umfließende Weltstrom/Weltmeer. Bei Homer Ursprung der Welt, bei Hesiod ein Titan. Gatte der Tethys.

Herkunft:

altgriechisch Ὠκεανός (Ōkeanós), latinisiert Ōceanus, davon entlehnt deutsch Ozean[1]; vermutet wird eine Herkunft aus dem aegaeischen Raum in vorindogermanischer Zeit (dieselbe Wurzel wird für phönikisch Bar Ma’uk „Ringstrom, Ringmeer“ angenommen)[2]

Oberbegriffe:

[1] Gott

Beispiele:

[1] Folgendermaßen möge daher nach ihrem Bericht hinsichtlich dieser Götter ihre Entstehung für uns sich verhalten und von uns angegeben werden: Der Ge und dem Uranos wurden Okeanos und Tethys geboren, diesen aber wiederum Phorkys, Kronos und Rhea und so viele mit ihnen entstanden;[3]
[1] hera jedoch machte sich sogleich auf […] nach lemnos […] – wo hypnos sich […] aufhielt […]; ihn […] nahm sie bei der hand und sagte: hypnos, […] ich hätte gern daß du zeus’ leuchtende augen schließt […]! […] hypnos antwortete […]: hera, […] einen anderen […] einschlafen zu lassen wäre […] eine kleinigkeit; selbst unser aller urquell den ringstrom des okeanos, könnte ich […] einlullen – an […] zeus aber trau ich mich nicht heran;[4]
[1] In der späteren Zeit bedeutete der Name des Okeanos das äussere grosse Meer im Gegensatz zum Mittelmeer.[5]

Wortbildungen:

Okeanide(n), Okeanine(n)

Übersetzungen

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[1] Duden online „Okeanos
[1] Wikipedia-Artikel „Okeanos
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalOkeanos
[1] Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen. Band 1 Die Götter- und Menschheitsgeschichten. Klett-Cotta, 1997, ISBN 9783608918243, Seite 23 ff. 3.2.2 Lieder an den Weltschöpfer
[1] Kiran Desai-Breun: Anschauen und Denken, Reden und Schreiben. Zur Struktur philosophischer Tätigkeit in ihren Anfängen in Indien und Europa. Königshausen & Neumann, 2007, ISBN 9783826034848, Seite 70 ff. I Vom Anfang der Dinge
[1] Johannes Irmscher mit Renate Johne (Herausgeber): Lexikon der Antike. 3. Auflage. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1978, Seite 392

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 7. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-32511-9, Seite 960, Eintrag „Ozean“
  2. Albin Lesky: Thalatta: Der Weg der Griechen zum Meer. Rudolf M. Rohrer Verlag, Wien 1947, Seite 64 ff.
  3. Zeno.org Platon: Timaios, Aus: Platon – Sämtliche Werke. Band 3, Berlin [1940], Seite 91-192.
  4. Homer: Ilias. C. Hanser Verlag, München 2008 (übersetzt von Raoul Schrott), ISBN 9783446230460, Seite 292 f.
  5. Heinrich Wilhelm Stoll: Handbuch der Religion und Mythologie der Griechen und Römer. B.G. Teubner, Leipzig 1875, Seite 80