Singular Plural
Nominativ die Neurose die Neurosen
Genitiv der Neurose der Neurosen
Dativ der Neurose den Neurosen
Akkusativ die Neurose die Neurosen

Anmerkung zur Verwendung:

Der Begriff Neurose, der unter anderem in der Psychoanalyse Sigmund Freuds eine wichtige Rolle spielte, wird in der aktuellen Psychologie und Psychiatrie weitgehend vermieden, unter anderem weil er unterschiedlich und unscharf definiert ist und theoriegebunden erscheint. Das Adjektiv neurotisch wird dagegen auch in den offiziellen Diagnosesystemen noch verwendet.

Worttrennung:

Neu·ro·se, Plural: Neu·ro·sen

Aussprache:

IPA: [nɔɪ̯ˈʁoːzə]
Hörbeispiele:   Neurose (Info)
Reime: -oːzə

Bedeutungen:

[1] Psychiatrie, Psychiatrie, historisch: psychische Störung, die gekennzeichnet ist durch eine Verhaltensstörung, welche dem Erkrankten im Gegensatz zur Psychose jedoch bewusst ist und/oder mit einer körperlich-funktionellen (nervlichen, somatischen) Veränderung einhergeht

Herkunft:

im 19. Jahrhundert gelehrte Bildung, der griechisch νεῦρον (neuron→ grc „Nerv“ und das ebenfalls auf das Griechische zurückgehende Derivatem (Wortbildungsmorphem) „-osis, -ose“ zugrunde liegt;[1] vergleiche Neurotiker, neurotisch

Gegenwörter:

[1] Psychose

Beispiele:

[1] „Jede Zeit hat ihre Neurose – und jede Zeit braucht ihre Psychotherapie.“[2]
[1] „Die Neurose Rétifs, bestehend in der Hemmungslosigkeit eines Durchgängers, brachte keine Verwicklungen, weil er keine Anlage um Bösewicht hatte, wie er selber weiß.“[3]

Wortbildungen:

Neurotiker, Neurotikerin, neurotisch, Profilneurose, Zwangsneurose

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Neurose
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Neurose
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNeurose
[1] The Free Dictionary „Neurose
[1] Helmut Siefert: Neurose. In: Werner E. Gerabek und andere (Herausgeber): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, Seite 1046 f.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Neurose“.
  2. Viktor Frankl: Das Leiden am sinnlosen Leben, 1977, Seite 11.
  3. Otto Flake: Marquis de Sade. Mit einem Anhang über Rétif de la Bretonne. Mit zwei Nekrologen auf Otto Flake von Rolf Hochhuth. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1966, Seite 134. Zuerst 1930.