Kretin
Kretin (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | der Kretin | die Kretins |
Genitiv | des Kretins | der Kretins |
Dativ | dem Kretin | den Kretins |
Akkusativ | den Kretin | die Kretins |
Nicht mehr gültige Schreibweisen:
Worttrennung:
- Kre·tin, Plural: Kre·tins
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Medizin: jemand, der an Kretinismus leidet
- [2] umgangssprachlich, abwertend: unfähiger Dummkopf, Idiot
Herkunft:
- seit dem 18. Jahrhundert in der Fachsprache bezeugt; von gleichbedeutend französisch crétin → fr; mundartliche Variante von chrétien → fr, altfranzösisch: crestien = Christ, Christenmensch, „menschliches Wesen“; aus gleichbedeutend lateinisch: christianus → la; die Ursache der Verschiebung der Bedeutung ist eventuell, dass man die Schwachsinnigen als „unschuldig“ (wie Christus) betrachtet hat[1]
- [2] seit dem 19. Jahrhundert bezeugt[2]
Sinnverwandte Wörter:
Oberbegriffe:
- [1] Kranker
Beispiele:
- [1] Dies hielt zum damaligen Zeitpunkt die Forschungsreisenden nicht davon ab, sich die Kretins zu Forschungszwecken heranzuziehen.[3]
- [2] Was hätten diese Kretins erst über meine Kolumnen gesagt?[4]
- [2] „Doch die Prüfung schaffte nur ein junger Mann mit wäßrigen Augen. Sein Name war Moebius, und als einziger schien er kein Kretin zu sein.“[5]
- [2] „Gemächlich folgte ihnen ein ausgesprochener Kretin, der ab und zu ein paar seltsame Töne blies.“[6]
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [2] umgangssprachlich, abwertend: unfähiger Dummkopf, Idiot
- [1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 24. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-70924-3
- [2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kretin“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kretin“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 538.
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , Seite 732.
- ↑ Elsbeth Köstlin: Vom Umbau der Lebenswelt: Entstehungsgeschichten kultureller Topoi. sammelpunkt.philo.at, 28. und 29. November 2001, abgerufen am 15. Dezember 2012.
- ↑ Harald Martenstein: "Lauter Irre!". Unser Kolumnist weiß, warum er nie den Literaturnobelpreis bekommen wird. In: Zeit Online. Nummer 44/2008, 23. Oktober 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 15. Dezember 2012) .
- ↑ Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt. 4. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3498035282, Seite 154
- ↑ Henry Miller: Stille Tage in Clichy. Rowohlt, Reinbek 1990 (übersetzt von Kurt Wagenseil), ISBN 3-499-15161-8, Seite 62. Englisches Original New York 1956.