Singular Plural
Nominativ der Kernsatz die Kernsätze
Genitiv des Kernsatzes der Kernsätze
Dativ dem Kernsatz
dem Kernsatze
den Kernsätzen
Akkusativ den Kernsatz die Kernsätze

Worttrennung:

Kern·satz, Plural: Kern·sät·ze

Aussprache:

IPA: [ˈkɛʁnˌzat͡s]
Hörbeispiele:   Kernsatz (Info)
Reime: -ɛʁnzat͡s

Bedeutungen:

[1] allgemein: besonders wichtiger Satz
[2] Linguistik: Begriff aus der Syntax des Deutschen: Satz, bei dem das finite Verb die zweite Satzgliedposition einnimmt
[3] Linguistik: speziell in der generativen Grammatik ein Satz, von dem aus komplexere Sätze abgeleitet werden können
[4] Linguistik: einfacher Aussagesatz, der eine (vorsprachliche) Bedeutung (= Proposition) ausdrückt

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Kern und Satz

Synonyme:

[1] Grundsatz, Kerngedanke

Gegenwörter:

[2] Spannsatz, Stirnsatz

Oberbegriffe:

[1–4] Satz

Unterbegriffe:

[2] Aussagesatz, Fragesatz (Ergänzungsfrage)

Beispiele:

[1] „Mit dem Kernsatz werden die Inhalte und Ziele der Leitsätze auf den Punkt gebracht.“[1]
[1] „Bei den Kernsätzen schlägt man mit dem Stock auf die liliengeschmückten Koffer.“[2]
[2] "Der Junge spielt gerne Fußball" hat das finite Verb "spielt" an zweiter Satzgliedposition und ist deshalb ein Kernsatz.
[2] „Beim Stirnsatz steht das Finitum am Anfang des Satzes, beim Kernsatz nach dem ersten Satzglied und beim Spannsatz am Ende des Satzes.“[3]
[2] „Allgemeingültige und vollständige Beschreibungen der Topologie des Kernsatzes unterscheiden heute meist sechs Positionen oder Felder…“[4]
[3] In den Anfängen der generativen Grammatik waren Kernsätze der Ausgangspunkt für die Erzeugung "echter" Sätze, der sogenannten Oberflächenstrukturen.
[4] „Und wenn schließlich, wie angenommen, die Dauer von Kernsätzen nur wenig variiert, und wenn - wie bereits gezeigt - auch die Zahl der Silben nur innerhalb eines engen Rahmens schwankt, dann müssen die Wörter von Sprachen, deren Sätze im Durchschnitt aus relativ vielen Wörtern zusammengesetzt sind, aus relativ wenigen Silben zusammengesetzt sein.“[5]

Übersetzungen

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[1–4] Wikipedia-Artikel „Kernsatz
[2] Wikipedia-Artikel „Satz (Grammatik)
[4] Wikipedia-Artikel „Kernsatz (Sprachtypologie)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kernsatz
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKernsatz
[2, 3] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Kernsatz“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Caritas in 7 Sätzen
  2. Kurt Kluge: Nocturno. Reclam, Stuttgart und Baden-Baden 1949, Seite 26.
  3. Bernhard Engelen: Einführung in die Syntax der deutschen Sprache. Band II: Satzglieder und Satzbaupläne. Pädagogischer Verlag Burgbücherei Schneider, Baltmannsweiler 1986, S. 6 f. ISBN 3-87116-160-8.
  4. Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik. Band 2: Der Satz. Metzler, Stuttgart/Weimar 1999, Seite 388. ISBN 3-476-01642-0.
  5. Gertraud Fenk-Oczlon, August Fenk: Selbstorganisation und natürliche Typologie. In: Sprachtypologie und Universalienforschung, 48, 1995, Seite 223-238, Zitat Seite 232.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: knarzest, Kratzens