Erdapfel (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Erdapfel die Erdäpfel
Genitiv des Erdapfels der Erdäpfel
Dativ dem Erdapfel den Erdäpfeln
Akkusativ den Erdapfel die Erdäpfel
 
[1] Erdäpfel

Anmerkung:

Die Bezeichung „Erdäpfel“ (Plural von Erdapfel) gilt als spezifisch österreichischer Ausdruck der deutschen Sprache im Rahmen der Europäischen Union.[1]
Dialektvarianten von Erdappel und Herdapfel sind noch weiter verbreitet.

Worttrennung:

Erd·ap·fel, Plural: Erd·äp·fel

Aussprache:

IPA: [ˈeːɐ̯tˌʔap͡fl̩]
fränkisch: [ˈɛdɑp͡fl̩]
norddeutsche Lesart: [ˈeɐ̯tʔap͡fl̩], [ˈɛʁtʔap͡fl̩]
Hörbeispiele:   Erdapfel (Info),   Erdapfel (Info),   Erdapfel (Info)

Bedeutungen:

[1] Österreich, landschaftlich, Bayern (einschließlich Franken), Sachsen (einschließlich Erzgebirge, Vogtland und Oberlausitz): Kartoffel

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Erde und Apfel; im Althochdeutschen wurde das Wort als 'erdaphul' für eine Gurken- oder Melonenart verwendet[2]

Synonyme:

[1] siehe Kartoffel

Beispiele:

[1] „So saß er denn eine Weile und ließ sich den durchzogenen Schweinespeck mit entschälten und geschwellten Erdäpfeln und einem nachfolgenden Becken voll überquellenden Schlagrahms, mit dem Sigristen und den zwei Knaben wohlschmecken.“[3]
[1] Für die Zubereitung von Erdäpfelgulasch benötigt man Erdäpfel.
[1] „Aber als sie die Erdäpfel mit großer Mühe und Vorsicht in ihrem Kochgeschirr gekocht hatten und anfangen wollten zu schmausen - nach Mitternacht bei einer winzigen Kerze und abgeblendeten Fenstern -, da kam ein niederträchtiger Unteroffizier, der sie überraschte (die anderen Spinner wußten alle Bescheid, aber sie drückten beide Augen zu) und die Geschichte zur Meldung brachte.“[4]
[1] „Trotzdem hatte sie nicht erwartet, dass sie eines Morgens, Jänner oder Feber, in die Küche käme, dort Rüben und Erdäpfel auf dem Arbeitstisch vorfände und die ihr von hier auf jetzt unerträglich würden.“[5]

Wortbildungen:

Erdapfelmus, Erdäpfelgulasch, Erdäpfelsalat

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Regionale Küchenbegriffe
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Erdapfel
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Erdapfel
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalErdapfel

Quellen:

  1. Protokoll Nr. 10 über die Verwendung spezifisch österreichischer Ausdrücke der deutschen Sprache im Rahmen der europäischen Union. Bundeskanzleramt AT, 29. August 2017, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Erdapfel
  3. Meinrad Lienert → WP: Der doppelte Matthias und seine Töchter. In: Projekt Gutenberg-DE. Band 1, Kapitel 9 (URL).
  4. Hans Herbert Grimm: Schlump. Roman. 2. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04609-0, Seite 228. Erstauflage 1928.
  5. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 67.