vernaschen (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich vernasche
du vernaschst
er, sie, es vernascht
Präteritum ich vernaschte
Konjunktiv II ich vernaschte
Imperativ Singular vernasche!
vernasch!
Plural vernascht!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
vernascht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:vernaschen

Anmerkung zur Konjugation:

Die konjugierte Form „du vernascht“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist. Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.

Worttrennung:

ver·na·schen, Präteritum: ver·nasch·te, Partizip II: ver·nascht

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈnaʃn̩]
Hörbeispiele:   vernaschen (Info),   vernaschen (Info)
Reime: -aʃn̩

Bedeutungen:

[1] transitiv: genüsslich und komplett aufessen; verputzen
[2] transitiv, übertragen, salopp, jemanden vernaschen: mit jemandem Geschlechtsverkehr haben
[3] Sport: jemanden geschickt ausspielen; jemanden mit Leichtigkeit/ohne Schwierigkeiten besiegen

Herkunft:

Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.[1]
Ableitung von naschen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ver-

Synonyme:

[3] regional: vernatzen

Sinnverwandte Wörter:

[1] aufessen, verdrücken, verputzen, verschlemmen, wegessen
[2] siehe: Verzeichnis:Deutsch/Geschlechtsverkehr

Oberbegriffe:

[1] essen

Beispiele:

[1] Meine Kinder vernaschen gerade den ganzen Kuchen.
[2] Gestern hab ich ein niedliches Mädel vernascht.
[2] Gestern hab ich einen süßen Jüngling vernascht.
[2] „Es gelüstete sie, sich von diesem jungen Mann vernaschen zu lassen, auf die ihm vertraute, ihr unbekannte Vulgär-Manier.“[2]
[3] „Erst vor wenigen Tagen, im Spiel seines FC Barcelona gegen den FC Valencia, immerhin Dritter der spanischen Liga, schüttelte der kleine Argentinier bei einem Dribbling seinen ersten Gegenspieler lässig ab, den zweiten wackelte er mit einer Körpertäuschung aus, den dritten vernaschte er mit einem blitzschnellen Haken.“[3]

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „vernaschen
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „vernaschen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalvernaschen
[1, 2] The Free Dictionary „vernaschen
[1–3] Duden online „vernaschen

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „naschen“.
  2. Robert Neumann: Ein unmöglicher Sohn. Roman. Desch, München/Wien/Basel 1972, ISBN 3-420-04638-3, Seite 114.
  3. Barcelona-Star Messi: Der Zauber-Floh. In: Spiegel Online. 17. März 2010, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 8. August 2018).