Person Wortform
Präsens ich vaziere
du vazierst
er, sie, es vaziert
Präteritum ich vazierte
Konjunktiv II ich vazierte
Imperativ Singular vaziere!
vazier!
Plural vaziert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
vaziert sein
Alle weiteren Formen: Flexion:vazieren

Worttrennung:

va·zie·ren, Präteritum: va·zier·te, Partizip II: va·ziert

Aussprache:

IPA: [vaˈt͡siːʁən]
Hörbeispiele:   vazieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] intransitiv:(dienst)frei sein, unbesetzt sein
[2] intransitiv, österreichisch, veraltete Bedeutung, meist im Partizip Präsens: Arbeit suchend (als Händler, Handwerker oder Ähnliches) umherziehen

Herkunft:

von lateinisch vacare → lafrei sein“[1]

Beispiele:

[1] „Du vazierst wie ich sehe, wir brauchen eben einen Bedienten, bleib bei uns, da hast du ewige Vakanz.“[2]
[2] „Er hatte ihn im Wirtshause zum Löwen in Wischau von einem vazierenden Forstgehilfen gekauft oder eigentlich eingetauscht.“[3]
[2] „Forscher vazieren nicht, sondern gehen dorthin, wohin sie schon wissenschaftliche Beziehungen haben.“[4]
[2] „Ich kenne ältere Kollegen, die erfolgreich und wohlhabend sind, aber allein und ohne Bindung von einem Engagement zum anderen vazieren … das will ich nicht, den Preis möchte ich nicht zahlen.“[5]

Übersetzungen

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[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden – Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Dudenverlag, Mannheim 2005, ISBN 3-411-06448-X (10 Bände auf CD-ROM).
[2] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 706, Eintrag „vazieren“.
[2] Jakob Ebner: Duden, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04984-4 „vazieren“, Seite 395.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 „vazieren“, Seite 1404.
  2. Joseph Freiherr von Eichendorff → WP: Aus dem Leben eines Taugenichts. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
  3. Marie von Ebner-Eschenbach → WP: Krambambuli. In: Projekt Gutenberg-DE. (Erzählung (1884), URL).
  4. Hans Winkler: Die Zuwanderungsillusionisten. In: DiePresse.com. 1. Februar 2010, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 31. Dezember 2013).
  5. Dietmar Kerschbaum: Qualität, Qualität, Qualität…. Der Neue Merker, abgerufen am 31. Dezember 2013.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: vagieren, verzieren