jemanden gefressen haben

Nebenformen:

jemanden gefressen haben wie zehn Pfund Schmierseife, jemanden gefressen haben wie zehn Pfund grüne Seife
in Bezug auf Sachen: etwas gefressen haben

Worttrennung:

je·man·den ge·fres·sen ha·ben

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:   jemanden gefressen haben (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: jemanden absolut nicht leiden können, jemanden gar nicht mögen

Herkunft:

Diese Redewendung geht möglicherweise auf einen Rechtsbrauch des Mittelalters zurück, bei dem fremde Fresser bei Schuldnern einquartiert wurden. Diese sollten die gesamten Vorräte des Schuldners vertilgen und ihn zu einem mittellosen Mann machen.[1]
Andere Quellen sehen eine Verbindung zu Speisen, die schlecht verdaulich sind und nach dem Essen schwer im Magen liegen.[2]

Synonyme:

[1] jemanden auf den Tod nicht ausstehen können, jemanden nicht ausstehen können, für jemanden nicht viel übrig haben, für jemanden nichts übrig haben, jemandem nicht grün sein, jemanden nicht riechen können, kein großer Freund von jemandem sein

Gegenwörter:

[1] einen Affen an jemandem gefressen haben, einen Narren an jemandem gefressen haben, eine Schwäche für jemanden haben, jemandem ans Herz gewachsen sein

Beispiele:

[1] Die Koch habe ich echt gefressen, die hat ihr Motorrad schon wieder auf meinen Parkplatz gestellt!

Übersetzungen

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[1] Redensarten-Index „jemanden / etwas gefressen haben
[1] Klaus Müller (Herausgeber): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Bassermann Verlag, München 2005, ISBN 3-8094-1865-X, DNB 974926760, „den habe ich gefressen!“, Seite 164
[1] Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47621-X, „ausfressen“, Seite 23
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, „jmdn., etw. gefressen haben [wie zehn Pfund grüne Seife/Schmierseife]“, Seite 240

Quellen:

  1. Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47621-X, „ausfressen“, Seite 23
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, „jmdn., etw. gefressen haben [wie zehn Pfund grüne Seife/Schmierseife]“, Seite 240