Sprachpurismus (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Sprachpurismus die Sprachpurismen
Genitiv des Sprachpurismus der Sprachpurismen
Dativ dem Sprachpurismus den Sprachpurismen
Akkusativ den Sprachpurismus die Sprachpurismen

Worttrennung:

Sprach·pu·ris·mus, Plural: Sprach·pu·ris·men

Aussprache:

IPA: [ˈʃpʁaːxpuˌʁɪsmʊs]
Hörbeispiele:   Sprachpurismus (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Bestrebung, eine Sprache von Einflüssen anderer Sprachen zu befreien oder frei zu halten

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Stamm des Wortes Sprache und Purismus

Synonyme:

[1] Purismus, Sprachreinigung

Oberbegriffe:

[1] Sprachlenkung

Beispiele:

[1] Sprachpurismus ist der Versuch, die Einflüsse anderer Sprachen auf die eigene einzuschränken, wenn man der Ansicht ist, dass die eigene Sprache durch diese Einflüsse gefährdet ist.
[1] Sprachpurismus betrifft vornehmlich den Wortschatz, aber darüber hinaus durchaus auch grammatische Einflüsse, Redewendungen und anderes mehr.
[1] „Der Sprachpurismus ist latent immer vorhanden und entzündet sich an Einzelheiten und Nebensächlichkeiten, ohne die fortdauernde Stabilität des Ganzen wahrzunehmen.“[1]
[1] „Die Verselbständigung des Sprachpurismus aus der allgemeinen Sprachkritik wird auch daran deutlich, daß das gebräuchliche Vorgängerwort von ‚Sprachkritik‘ vor dem 19. Jahrhundert eigentlich ‚Sprachreinigung‘ war.“[2]
[1] „Die Autorin des kürzlich (2012) erschienenen, umfassenden Werkes »Deutsche Fremdwortlexikographie« ging in ihrem ebenso kundigen wie anschaulichen Vortrag zunächst auf die grundlegenden und durchaus wiederkehrenden Züge der jüngeren Sprachkritik und des Sprachpurismus im Hinblick auf Wortentlehnungen, insbesondere solchen aus dem Englischen, ein.“[3]
[1] „Wie bei anderen Sprachpurismen auch gab es keine einheitliche Argumentation.“[4]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Sprachpurismus
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sprachpurismus
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSprachpurismus

Quellen:

  1. Peter Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Sprachvarietäten. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1998, Seite 85. ISBN 3-17-015415-X
  2. Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Band III: 19. und 20. Jahrhundert. de Gruyter, Berlin/New York 1999, S. 304, über Fritz Mauthner. ISBN 3-11-014344-5. Sprachkritik und Sprachreinigung kursiv gedruckt.
  3. Klaus Geyer: Erfolgreicher Relaunch [sic!] des Zweiges Dänemark. In: Sprachdienst. Nummer Heft 3, 2013, Seite 124-125, Zitat Seite 125.
  4. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 143.