Singular Plural
Nominativ (der) Plethon
Genitiv des Plethon
(des) Plethons
Dativ (dem) Plethon
Akkusativ (den) Plethon
vergleiche Grammatik der deutschen Namen

Worttrennung:

Ple·thon, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈpleːtɔn], [ˈplɛːtɔn]
Hörbeispiele:   Plethon (Info)
Reime: -eːtɔn

Bedeutungen:

[1] Pseudonym von Georgios Gemistos, des bedeutendsten Philosophen des untergehenden Byzantinischen Reiches[1]

Herkunft:

Entlehnung aus dem Altgriechischen von Πλήθων (Plēthōn→ grc, abgeleitet vom Verb πληθύειν (plēthyein→ grc beziehungsweise πιμπλέναι (pimplenai→ grcanfüllen, reichlich werden[2]

Namensvarianten:

[1] Pletho

Beispiele:

[1] „Für das Gebräu, welches in diesem Mischkessel theologische Grübelei und philosophischer Mysticismus gemengt haben, sind wenige Köpfe stark genug gewesen: den des Plethon hatte es völlig umnebelt.“[3]
[1] „Hier hingen am Munde eines Gemistho Plethon des Neuplatonikers, eines Marsiglio Ficino und Pico della Mirandola auch Deutsche, die dann als unschätzbares Gut Liebe und Kenntnis der griechischen Sprache mit nach Deutschland brachten.“[4]
[1] Plethon ist es, welcher in dem grossen Kampfe des Aristotelismus mit dem Platonismus, der sich vom Alterthum her durch das ganze Mittelalter hindurchzieht, eine neue Phase herbeiführt.[5]
[1] Letzterer vertheidigt in seiner »Comparatio Platonis et Aristotelis« nicht blos den Aristoteles gegen die Vorwürfe des Plethon, sondern tadelt auch die eigene Richtung des Plethon als unchristlich, und wirft ihm vor, er habe eine neue Religion zu gründen beabsichtigt, die weder die christliche, noch die muhamedanische, sondern eine neuplatonisch-heidnische mit ihrem Polytheismus sei.[6]
[1] Die von Plethon – der übrigens jetzt erst statt seines ursprünglichen Namen Gemistos diesen gleichbedeutenden und an Platon erinnernden Namen annahm – geschürte Begeisterung für Platon ergriff immer weitere Kreise, sie führte Cosmo von Medici zur Stiftung der Akademie in Florenz.[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] die Götterwelt, die Kosmologie, der Neuplatonismus, die Philosophie, die Schriften Plethons

Wortbildungen:

plethonisch[2]

Übersetzungen

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[1] wissen.de – Lexikon „Plethon
[1] Wikipedia-Artikel „Georgios Gemistos Plethon
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Plethon“ (Wörterbuchnetz), „Plethon“ (Zeno.org)
[*] Suchergebnisse in der Volltextbibliothek Zeno.org für „Plethon
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Plethon
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPlethon

Quellen:

  1. Formulierung gemäß Recontre-Lexikon in 20 Bänden. Band 14, Recontre, Lausanne 1971, Seite 187 (Nachdruck mit Genehmigung des Deutschen Taschenbuch Verlags München).
  2. 2,0 2,1 Michael Anton Unterlechner: „Plethons Tugendlehre ausgehend von seiner Schrift De virtutibus im Vergleich zum Tugendkonzept bei Platon und Aristoteles“. Masterarbeit. Universität Wien, Wien 2023 (Online).
  3. Die Grenzboten. «Cyriacus von Aneom und Albrecht Dürer.». Friedrich Ludwig Herbig, Berlin 1867 (https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/grenzboten_341805_191229?p=17), Seite 7, von Korpusbelege Historische Korpora (1465–1998)
  4. Kauffmann, Karl; Berndt, Johannes; Tomuschat, Walther: Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege (Bd. 1). Dürr, Leipzig 1903 (https://gei-digital.gei.de/viewer/image/PPN63640434X/271/)
  5. Fritz Schultze: Geschichte der Philosophie der Renaissance. Georgios Gemistos Plethon und seine reformatorischen Bestrebungen. Band 1, Mauke, Jena 1874, Seite 3 (alte Schreibweise im Zitat: ‚grossen‘ ‚Alterthum‘, zitiert nach Google Books, abgerufen am 30. Januar 2024).
  6. Albert Stöckl: Lehrbuch der Geschichte der Philosophie. Teil 2. 3. Auflage. F. Kirchheim, 1888, Seite 18 (alte Schreibweise im Zitat: ‚vertheidigt‘ ‚blos‘ ‚muhamedanische‘, zitiert nach Google Books, abgerufen am 30. Januar 2024).
  7. Theodore Brieger, Bernhard Bess: Zeitschrift für Kirchengeschichte. Band 17, W. Kohlhammer, Gotha 1898, Seite 283 (zitiert nach Google Books, abgerufen am 30. Januar 2024).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Blähton