Keuschheit (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Keuschheit
Genitiv der Keuschheit
Dativ der Keuschheit
Akkusativ die Keuschheit

Worttrennung:

Keusch·heit, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈkɔɪ̯ʃhaɪ̯t]
Hörbeispiele:   Keuschheit (Info)

Bedeutungen:

[1] bewusster Verzicht auf sexuelle Aktivität aus moralischen oder religiösen Gründen

Herkunft:

mittelhochdeutsch „kiuscheheit“[1], strukturell: Ableitung zu keusch mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit

Sinnverwandte Wörter:

[1] sexuelle Enthaltsamkeit

Gegenwörter:

[1] Lüsternheit, Unkeuschheit, Unzucht, Wollust

Oberbegriffe:

[1] Verzicht, Tugend

Beispiele:

[1] Bei der Aufnahme in einen Orden geloben Mönche und Nonnen Gehorsam, Armut und Keuschheit.
[1] „Die einzige Ausnahme scheint der Gouverneur selbst gewesen zu sein - doch das mag an Lücken in den Aufzeichnungen liegen, nicht daran, dass man im Gouverneurspalast der Keuschheit frönte.“[2]
[1] „Solomon versichert dem Mönch, dass er die letzten Tage mit uns verbracht habe und zumindest für diesen Zeitraum für unsere Keuschheit garantieren könne.“[3]
[1] „Sie kann auf Keuschheit oder auf Scham oder auf einer Mischung von beiden beruhen.“[4]
[1] „Die Religion verlangte Keuschheit – ein Wort, das schon als solches zu gegenteiligen Gedanken und Phantasien verführte: wer keusch sein soll, muß wissen, was unkeusch ist.“[5]

Wortbildungen:

Keuschheitsgebot, Keuschheitsgelübde, Keuschheitsgürtel

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Keuschheit
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Keuschheit
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKeuschheit
[1] The Free Dictionary „Keuschheit

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „keusch“.
  2. Siân Rees: Das Freudenschiff. Die wahre Geschichte von einem Schiff und seiner weiblichen Fracht im 18. Jahrhundert. Piper, München/Zürich 2003, ISBN 3-492-23999-4, Seite 57.
  3. Philipp Hedemann: Der Mann, der den Tod auslacht. Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2017, ISBN 978-3-7701-8286-2, Seite 61.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 345.
  5. Carl Zuckmayer: Als wär's ein Stück von mir. Horen der Freundschaft. S. Fischer, (Frankfurt/Main) 1994, ISBN 3-10-396502-8, Seite 175.