Dieser Eintrag war in der 51. Woche
des Jahres 2011 das Wort der Woche.
Singular Plural
Nominativ der Julklapp die Julklapps
Genitiv des Julklapps der Julklapps
Dativ dem Julklapp den Julklapps
Akkusativ den Julklapp die Julklapps

Anmerkung zum Plural:

DWDS weist das Wort als Singularetantum aus, während die Pluralform Julklapps durchaus nachzuweisen ist (siehe Beispielsätze).

Worttrennung:

Jul·klapp, Plural: Jul·klapps

Aussprache:

IPA: [ˈjuːlklap]
Hörbeispiele:   Julklapp (Info)

Bedeutungen:

[1] kleines Geschenk, das jemand in der Vorweihnachtszeit meist im Rahmen einer Feier von einem unbekannten Geber bekommt [oder das entsprechend dem skandinavischen Brauch nach lautem Anklopfen oder Rufen bei jemandem ins Zimmer geworfen wird]

Herkunft:

Julklapp geht auf das schwedische julklapp → svWeihnachtsgeschenk[1]‘ zurück, was sich aus jul → svJul‘ und klappa → svklopfen‘ zusammensetzt. Der Bezug zum Klopfen erklärt sich dadurch, dass derjenige, der Weihnachtsgeschenke brachte, bei seinem Kommen traditionell an die Tür klopfte[2], bevor er schnell davonlief[3]; vergleiche Julfest und Julmond

Oberbegriffe:

[1] Geschenk

Beispiele:

[1] „Die Familien sind zusammen, die Kinder werden beschenkt und Erwachsene erhalten und schicken ihre Julklapps, während in der Mitte des Zimmers ein mit Blumen, Früchten und Näschereien reich behangener Weihnachtsbaum brennt.“[4]
[1] „Julklapps (Julklappar) heißen die Geschenke und Scherze, die man einander zuschickt, es ist damit wirklich allerliebst; für Lachen und Freude, auch zuweilen für Ärger, ist da gesorgt.“[5]
[1] „Dann ging sie auf Innstetten zu, um ihm zu danken, aber eh sie dies konnte, flog, nach altpommerschem Weihnachtsbrauch, ein Julklapp in den Hausflur: eine große Kiste, drin eine Welt von Dingen steckte.“[6]
[1] Julklapp ist eine am Julfest von unerkannten Schenkern mit einem lauten Julklappruf in die Stube geworfene Gabe.

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Julklapp
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalJulklapp
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5, „Julklapp“, Seite 589
[1] Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 1, Spalte 1928, Eintrag „Jul“, dort auch die Erläuterung des Begriffs „Julklapp“
Singular Plural
Nominativ das Julklapp
Genitiv des Julklapps
Dativ dem Julklapp
Akkusativ das Julklapp

Worttrennung:

Jul·klapp, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈjuːlklap]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] meist ohne Artikel: der Brauch des Verschenkens von Julklapps

Herkunft:

siehe oben

Synonyme:

[1] Wichteln, Engerl-Bengerl

Beispiele:

[1] Nicht schon wieder Julklapp werden sich viele Mitarbeiter von Betrieben auf der Suche nach einer Weihnachtsfeier sagen.
[1] „Zu Beginn der Adventszeit fand auch das traditionelle Julefrokost mit Julklapp statt.“[7]
[1] „Dem Weihnachtwichteln, auch als Julklapp bekannt, nähert Leserin Miriam Klemp sich mit einem Würfelspiel in drei Runden mit Eieruhr.“[8]

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Welt online: Bitte, was ist ein Julklapp?, 13. Dezember 2007

Quellen:

  1. Schwedischer Wiktionary-Eintrag „julklapp
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Julklapp“, Seite 860
  3. Ernst Moritz Arndt: Reise durch Schweden im Jahr 1804, Dritter Theil, 1806, Seite 82
  4. Otto Freiherr von Reinsberg-Düringsfeld: Das Festliche Jahr, 1863, Seite 389
  5. Ernst Moritz Arndt: Reise durch Schweden im Jahr 1804, Dritter Theil, 1806, Seite 81
  6. Theodor Fontane: Effi Briest, Seite 109
  7. shz.de: Lebendige Weihnachtszeit an der Dänischen Schule, 11. Dezember 2009
  8. Miriam Klemp: Schrott-Julklapp nach Miriam Klemp, Spiegel online, 27.12.2006