Singular Plural
Nominativ die Intifada die Intifadas
Genitiv der Intifada der Intifadas
Dativ der Intifada den Intifadas
Akkusativ die Intifada die Intifadas

Anmerkung zur Flexion:

Die Wörterbücher geben an, dass das Wort keinen Plural habe. Da es aber nicht nur eine Intifada gab, ist ein Plural möglich, was sich an den zahlreichen Beispielen aufzeigen lässt.

Worttrennung:

In·ti·fa·da, Plural: In·ti·fa·das

Aussprache:

IPA: [ˌɪntiˈfaːda]
Hörbeispiele:   Intifada (Info)
Reime: -aːda

Bedeutungen:

[1] in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten (Westjordanland, Gazastreifen) aufgekommene gewaltsame Widerstandsbewegung

Herkunft:

Das Wort wurde aus arabischem اِنْتِفاضَة‎ (DMGintifāḍa) →arSchauder, Beben[1] entlehnt[2][3][4][5][6][7][8], einem politischen Schlagwort im Sinne von ‚Abschüttelung[9], Erhebung[1], Volkserhebung[1]‘. Bei dem Wort handelt es sich um eine Ableitung zu dem Verb نَفَّضَ‎ (DMGnaffaḍa) →arabschütteln, schütteln; ausschütteln, abstauben; abstreifen; erschauern lassen[10].

Oberbegriffe:

[1] Widerstand

Unterbegriffe:

[1] Erste Intifada, Zweite Intifada/Al-Aksa-Intifada/Al-Aqsa-Intifada

Beispiele:

[1] „Die Jahre gingen ins Land und mit ihnen die Intifada.“[11]
[1] „Der Volksaufstand, der seit Ende September 2000 die Palästinensergebiete erfasst hat, machte der Welt von Anfang an seine symbolischen Bezüge deutlich: In den Medien, in der Öffentlichkeit, firmierte er bald unter dem Namen ‚Al-Aksa-Intifada‘. Die Bezeichnung taugt jedoch nicht als Schlüssel zum Verständnis der Ereignisse: Sie mag einen trügerischen Déjà-vu-Effekt hervorrufen, aber zwischen dem aktuellen Aufstand und der ersten Intifada von 1987 bis 1993 gibt es keine eindeutige Kontinuität.“[12]
[1] „Gerade während den Intifadas – Phasen hoher Konfliktintensität – scheinen sich weder die israelische Armee noch die palästinensischen Terrororganisationen in ihrem Teufelskreis aus Vergeltungsmaßnahmen voneinander trennen zu können und dem Konflikt damit die Möglichkeit der Teilbarkeit zu bieten.“[13]
[1] „Seit den beiden Intifadas (‚Erhebungen, Abschüttelungen‘) im Westjordanland und im Gazastreifen und nur zum sehr geringen Teil unter den arabischen Israelis in den Jahren 1987-1993 und 2000-2005 ist die internationale, aber auch die israelische und arabische sowie palästinensische Bereitschaft gewachsen, aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen einen Staat Palästina zu bilden.“[14]
[1] „Nur wenige Israelis kannten vor Beginn der Intifadas den Verlauf der grünen Linie, die bis 1967 die Grenze zum Westjordanland markierte.“[15]
[1] „Abbas unterstrich, dass das palästinensische Volk keine neue Intifada plane, sondern sich für den Weg des Friedens entschieden habe.“[16]
[1] „Nach den beiden Intifadas 1987-1993 und 2000-2005 erfolgte 2006 der Zweite Libanonkrieg.“[17]
[1] „Die iranische Revolution, die Ermordung Sadats, Khomeinis Fatwa gegen den Schriftsteller Salman Rushdie 1989, der irakische Einmarsch in Kuwait, die Taliban, zwei palästinensische Intifadas und natürlich der 11. September 2001, diese und andere emotional bewegenden Entwicklungen und Ereignisse haben das wetsliche Bild vom Islam nachhaltig geprägt.“[18]
[1] „Die Lage im Westjordanland schaukelt sich derzeit wieder auf und die Frage stellt sich, ob bei einer weiteren Zuspitzung gar wieder eine – die dritte – Intifada droht.[…]Die Erste Intifada, die etwa von 1987 bis 1993 andauerte, ging als »Krieg der Steine« in die Geschichte ein. Nach einer etwa siebenjährigen Pause, in welcher sich die Hoffnungen auf die vielversprechenden Oslo-Abkommen zerschlugen, war die Zweite Intifada ab 2000 bis etwa 2005 von den perfiden Selbstmordanschlägen geprägt.“[19]
[1] „Es mehren sich auch die Warnungen vor einem dritten Palästinenseraufstand (Intifada) im Westjordanland, obwohl Abbas betont hat, er werde nie den gewaltsamen Widerstand gegen Israel unterstützen.“[20]
[1] „Israels Minister für Heimatschutz, der ehemalige Chef des Inlandsgeheimdiensts Avi Dichter, rechnet mit einer Eskalation der Gewalt: Es drohe der Ausbruch einer neuen Intifada in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten.“[21]

Übersetzungen

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[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 5. Band Impu–Leim, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04783-6, DNB 965408787, Seite 1969.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 893.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 645.
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Intifada«.
[1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 414.
[1] Duden online „Intifada
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Intifada“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Intifada“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Intifada
[1] Wikipedia-Artikel „Intifada
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Intifada
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalIntifada
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Intifada

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Seite 1300.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 893.
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 645.
  4. Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Intifada«.
  5. Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 414.
  6. Duden online „Intifada
  7. Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Intifada“ auf wissen.de
  8. Wahrig Fremdwörterlexikon „Intifada“ auf wissen.de
  9. wissen.de – Lexikon „Intifada
  10. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Seite 1299.
  11. Angelika Schrobsdorff: Jericho. Eine Liebesgeschichte. Dritte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1998, ISBN 3-423-12317-6, Seite 85.
  12. Nadine Picaudou: Veränderte Fronten in der Al-Aksa-Intifada. DIE PALÄSTINENSISCHE GESELLSCHAFT ZWISCHEN NATIONALER BEFREIUNG UND AUFBAU DES STAATES. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 6398, 16. März 2001 (übersetzt von Edgar Peinelt), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  13. Frank Walzel: Das „Nahost-Dilemma“, Deutschlands außenpolitische Eliten und ihre Rolle im Konfliktmanagement während der ersten und zweiten Intifada. Eine Kommunikationsanalyse Bonner und Berliner Nahostpolitik. Magisterarbeit. GRIN Verlag, München 2007, ISBN 978-3-638-51761-4, Seite 7 (Zitiert nach Google Books).
  14. Egbert Jahn: Politische Streitfragen. 1. Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-15833-4, Seite 185 (Zitiert nach Google Books).
  15. Gil Yaron: Jerusalem. Ein historisch-politischer Stadtführer. Originalausgabe, 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-60167-5, Seite 234 (Zitiert nach Google Books).
  16. Cristina unterstützt Palästinenser-Staat. Mahmud Abbas in Buenos Aires / Stärkeres US-Engagement gefordert. In: Argentinisches Tageblatt Online. Nummer 31.747, 120. Jahrgang, 28. November 2009, Seite 1 (PDF, URL, abgerufen am 3. August 2013).
  17. Stefan Steiner: Die geostrategische Bedeutung des Nahen Ostens. Magisterarbeit. GRIN Verlag, München 2011, ISBN 978-3-656-01549-9, Seite 27 (Zitiert nach Google Books).
  18. Michael Lüders: Tage des Zorns. Die arabische Revolution verändert die Welt. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62290-8, Seite 157 (Zitiert nach Google Books).
  19. Robert Friebe: Nahostkonflikt: Droht die Dritte Intifada? In: zenith – Zeitschrift für den Orient. Onlineausgabe. 20. Dezember 2012, ISSN 1439-9660 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  20. Sara Lemel: 2013 Entscheidungsjahr für Nahost. Atomstreit: Israel ist immer mehr isoliert. In: GrenzEcho Online. 28. Dezember 2012 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  21. Ulrike Putz: Massenprotest im Westjordanland: Israel fürchtet neuen Palästinenser-Aufstand. In: Spiegel Online. 25. Februar 2013, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 3. August 2013).