Humusbildung (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Humusbildung die Humusbildungen
Genitiv der Humusbildung der Humusbildungen
Dativ der Humusbildung den Humusbildungen
Akkusativ die Humusbildung die Humusbildungen

Worttrennung:

Hu·mus·bil·dung, Plural: Hu·mus·bil·dun·gen

Aussprache:

IPA: [ˈhuːmʊsˌbɪldʊŋ]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Ökologie: Zersetzung von organischem Material (vor allem Pflanzenresten) durch Mikroorganismen, Pilze und andere Lebewesen; wichtig für die Bodenfruchtbarkeit

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Humus und Bildung

Synonyme:

[1] Humifikation

Sinnverwandte Wörter:

[1] Humusaufbau

Oberbegriffe:

[1] Bildung

Beispiele:

[1] „Regenwürmer sind von großer Bedeutung für die Durchlüftung des Bodens und für die Humusbildung.[1]
[1] [Fadenwürmer:] „Denn diese winzigen Tierchen sind an der Humusbildung beteiligt.“[2]
[1] „Zahlreiche Pilze, Insekten und Pflanzen sind auf Totholz angewiesen, zudem trägt der Zersetzungsprozess zur Humusbildung des Waldbodens bei.“[3]
[1] „Die Humusbildung geht mit der Entwicklung und Besiedelung des Bodens durch Lebewesen Hand in Hand, denn ohne Bodenleben (Edaphon) gäbe es auch keinen Humus.“[4]
[1] „Die Mykorrhizapilze könnten dabei helfen, Pflanzen besser mit Nährstoffen zu versorgen und den Einsatz von Düngemitteln zu reduzieren. Zudem würden die Pilze die Bodenstruktur verbessern, da sie auf der Suche nach Nährstoffen den Boden durchwuchern und zur Humusbildung beitragen.“[5]
[1] „Diese Organismen erfüllen, alleine oder in Symbiose mit anderen Lebewesen, wichtige Funktionen im Boden: Sie sind maßgeblich an der Humusbildung und weiteren chemischen Prozessen beteiligt und sorgen außerdem für eine lockere, krümelige Bodenstruktur, die die Puffer- und Speicherkapazität des Bodens erhöht.“[6]
[1] „Einmal im Jahr wechselt der Teakholzbaum sein Laub, doch die abgeworfenen Blätter verrotten nur sehr langsam, was die Humusbildung erschwert.“[7]
[1] […] „die Vision von Ulf Karsten ist es, die Reste der Algen-Biomasse als Düngerersatz einzusetzen. »Das würde die Humusbildung im Boden anregen und die Bodenfruchtbarkeit steigern.«“[8]
[1] „Die Humusbildung des Bodens wird dabei größtenteils durch den Ligninabbau gefördert.“[9]
[1] [Landwirtschaft:] „Reduzierte Bodenbearbeitung erhält die Bodenstruktur und führt zu mehr Humusbildung.[10]
[1] [Landwirtschaft:] „Außerdem fördern ökologische Anbaumethoden die Humusbildung und die Artenvielfalt im Boden. In den Feldern der Ökobauern leben beispielsweise deutlich mehr Regenwürmer als im konventionellen Landbau – die Böden sind dadurch fruchtbarer.“[11]
[1] „In Urwäldern ist die organische Substanz, die für die Humusbildung zur Verfügung steht, besonders hoch, da alle Bäume nach dem Absterben zersetzt werden und letztendlich die Humusvorräte aufbauen.“[12]
[1] „Eine Bedeutung der organischen Dünger liegt in der Rückführung organischer Substanz in den Boden als Nahrung für die Bodenlebewesen und als Ausgangsstoff für die Humusbildung.[13]
[1] Die Humusbildung entlastet die Atmosphäre für jede Tonne gebildeten Humus um 1,8 Tonnen CO₂.
[1] „Der IPCC hält Maßnahmen für das Binden von CO2 aus der Atmosphäre für notwendig. Dies wäre möglich mit Humusbildung in den Böden, durch Renaturierung von Mooren und Wiederaufforstungen.“[14]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: zur Humusbildung beitragen, die Humusbildung fördern

Übersetzungen

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[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Humusbildung
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Humusbildung
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHumusbildung
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Humusbildung
[1] Duden online „Humusbildung

Quellen:

  1. wissen.de – Lexikon „Regenwürmer– Lumbricidae“, abgerufen am 11. November 2024.
  2. Annegret Faber: 300 Millionen Tonnen Biomasse – Kennen Sie das häufigste Tier der Welt?. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 16. August 2020 (URL, abgerufen am 11. November 2024).
  3. Heike Holdinghausen: Besorgniserregender Zustand – Die Kiefer ersetzt die Fichte. In: taz.de. 8. Oktober 2024, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 11. November 2024).
  4. Dieter Engelmann: Umwelt – Lebendiger Boden. In: Westdeutscher Rundfunk. 1. März 2022 (URL, abgerufen am 11. November 2024).
  5. Sonja Emperle, Elena Weidt: Klimaschutz – Wurzelpilze als Kohlenstoffspeicher. In: Norddeutscher Rundfunk. 27. Juni 2023 (tagesschau.de, URL, abgerufen am 11. November 2024).
  6. Wie wirkt sich die Landwirtschaft auf das Bodenleben aus? Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (⁠BMUV⁠), dieses vertreten durch den Präsidenten des Umweltbundesamtes. Umweltbundesamt, Präsidialbereich / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internet, Dessau-Roßlau, Deutschland, abgerufen am 11. November 2024.
  7. wissen.de – Bildwörterbuch „Nutzpflanzen – von Tee bis Teak“, abgerufen am 11. November 2024.
  8. Gezüchtete Algen an Windrädern sollen Wasserqualität der Ostsee verbessern. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 10. März 2023 (URL, abgerufen am 11. November 2024).
  9. Wikipedia-Artikel „Lignin“ (Stabilversion), abgerufen am 11. November 2024.
  10. Andreas Bäumer: So können sich Landwirte für den Klimawandel wappnen. In: Westdeutscher Rundfunk. 31. Juli 2019 (quarks.de, URL, abgerufen am 11. November 2024).
  11. Lara Schwenner: Ökologisch vs. konventionell – Ist bio immer besser?. In: Westdeutscher Rundfunk. 2. April 2019 (quarks.de, URL, abgerufen am 11. November 2024).
  12. FW-R-3: Humusvorrat in Waldböden. Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (⁠BMUV⁠), dieses vertreten durch den Präsidenten des Umweltbundesamtes. Umweltbundesamt, Präsidialbereich / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internet, Dessau-Roßlau, Deutschland, 28. November 2023, abgerufen am 11. November 2024.
  13. Wikipedia-Artikel „Wirtschaftsdünger“ (Stabilversion), abgerufen am 11. November 2024.
  14. Gero Rueter: CO2-Diät: Was können wir tun?. In: Deutsche Welle. 20. Dezember 2019 (URL, abgerufen am 11. November 2024).