Homo Faber (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m, Wortverbindung Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Homo Faber
Genitiv des Homo Fabers
Dativ dem Homo Faber
Akkusativ den Homo Faber

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Homo faber

Worttrennung:

Ho·mo Fa·ber, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈhoːmo ˈfaːbɐ]
Hörbeispiele:   Homo Faber (Info)
Reime: -aːbɐ

Bedeutungen:

[1] Anthropologie, bildungssprachlich: der Mensch in der jetzigen Entwicklungsstufe, der durch seine Fähigkeit, Werkzeuge und technische Hilfsmittel herzustellen, die Umwelt kultiviert und beherrscht

Herkunft:

von lateinisch homo → laMensch“ und faber → laHandwerker, Künstler, Verfertiger, Werkmeister[1][2]

Gegenwörter:

[1] Homo ludens

Oberbegriffe:

[1] Handelnder, Gestalter

Beispiele:

[1] Die Kennzeichnung des Menschen als Homo Faber stammt vom französischen Philosophen Henri Bergson aus dem Jahre 1907.
[1] „Homo Faber“ ist nicht nur eine Romanfigur, sondern ein feststehender anthropologischer Begriff.[3]
[1] Der Homo Faber, der Produzent, der Werkzeugmacher, hat seit der Steinzeit die Entwicklung des Homo sapiens, seit dieser vom Nahrungssammler zum Nahrungsproduzenten mutierte, und bis zum heutigen Tag, massgeblich bestimmt.[4]
[1] Der Homo faber und der Homo oeconomicus würden, wenn sie sich verselbständigen sollten, zu Zerrbildern des Homo sapiens degenerieren.[5]
[1] […]: Der Kellner hat die Funktion der Tür übernommen, und damit kehrt sich alles um, was einst der Werkzeuggebrauch des Homo Faber versprach: Der Mensch der Moderne ist zum Werkzeug seines Werkzeugs geworden.[6]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Homo faber (Anthropologie)
[1] Duden online „Homo_Faber
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Homo Faber
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHomo+Faber
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 317, Eintrag „Homo faber“

Quellen:

  1. ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 317, Eintrag „Homo faber“.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 846, Eintrag „Homo Faber“.
  3. Michael Reitz: „Homo Faber“ in der digitalen Welt. Südwestrundfunk, 12. Mai 2011, abgerufen am 15. Januar 2012.
  4. Dr. Kurt Stirnemann: Homo Faber. Engineers Shape our Future IngCH, Oktober 2006, abgerufen am 15. Januar 2012.
  5. Martin Braun, Günter Ropohl; Günter Ropohl (Herausgeber): Erträge der interdisziplinären Technikforschung: eine Bilanz nach 20 Jahren. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2001, ISBN 978-3503060085, Seite 77, zitiert nach Google Books.
  6. Jens Jessen: Tücke des Objekts. In: Zeit Online. Nummer 07/2005, 10. Februar 2005, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 15. Januar 2012).