Garderobe (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Garderobe die Garderoben
Genitiv der Garderobe der Garderoben
Dativ der Garderobe den Garderoben
Akkusativ die Garderobe die Garderoben

Worttrennung:

Gar·de·ro·be, Plural: Gar·de·ro·ben

Aussprache:

IPA: [ɡaʁdəˈʁoːbə]
Hörbeispiele:   Garderobe (Info)
Reime: -oːbə

Bedeutungen:

[1] die gesamte Oberbekleidung, die eine Person trägt oder besitzt
[2] ein Raum, in dem Besucher einer Veranstaltung oder eines Museums ihre Kleidung aufbewahren können
[3] Umkleideraum für Akteure in einem Theater oder Ähnlichem
[4] ein Möbelstück zur Aufbewahrung von Kleidung

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von französisch garde-robe → frKleiderablage“ entlehnt, dem französisch garder → fr „auf etwas Acht geben“ und französisch robe → frKleidung“ zu Grunde liegen[1]

Synonyme:

[1] Bekleidung, Klamotten, Kleidung, Montur
[3] Ankleideraum, Umkleidekabine, Umkleideraum

Oberbegriffe:

[2, 3] Raum, Zimmer
[4] Möbelstück

Unterbegriffe:

[1] Abendgarderobe, Sommergarderobe, Wintergarderobe, Zentralgarderobe
[3] Künstlergarderobe, Personalgarderobe, Schauspielergarderobe

Beispiele:

[1] Die Garderobe dieses Herrn scheint mir sehr veraltet zu sein.
[1] „Nach Ukkis Garderobe zu schließen beträgt ihre durchschnittliche Tragedauer mindestens dreißig Jahre.“[2]
[1] „Norette, das Zweitmädchen, war bei Mutter im Schlafzimmer, servierte ihr das Frühstück und besprach mit ihr Garderobe und Kosmetik.“[3]
[2] Gib deine Jacke doch bei der Garderobe ab.
[2] „In der Nähe der Garderobe im Seitensaal blies eine Kapelle vom Balkon herunter.“[4]
[2] „Georg und Riesenfeld kämpfen an der Garderobe um ihre Hüte.“[5]
[2] „In der kleinen Garderobe holte ich die wunderschöne Dame ein.“[6]
[2] „Ich saß vor der Garderobe und genoss den Sonnenschein nach einem kurzen Platzregen, als Lemmy um die Ecke bog. Wir schauten uns kurz an, dann legte es die Rocklegende der Länge nach hin.“[7]
[3] Falls du den Hauptdarsteller suchst; der befindet sich noch in der Garderobe.
[3] „Draußen auf See hatte er sich ausgemalt, wie er in ihrer Garderobe auf sie warten würde, mit dem Schminkkasten spielend oder im Gespräch mit ihrer Garderobiere, bis Elaine von der Bühne kam.“[8]
[3] „Ich gesellte mich wieder zu Abate Gama, der mir natürlich versicherte, ich hätte dem Marschall sehr gefallen, und ging dann ebenfalls in die Oper; dort gelangte ich mit Hilfe eines Testone in die Garderobe Teresas, die sich gerade von ihrer hübschen Zofe ankleiden ließ.“[9]
[3] „Eine Familienministerin stand nach dem Konzert vor Grönemeyers Garderobe.“[10]
[3] „U2-Sänger Bono sitzt in seiner Garderobe, er steckt bereits in seiner kompletten Bühnen-Montur – in einem knallengen schwarzen Lederdress, im Gesicht eine überdimensionale Sonnenbrille.“[11]
[4] Ich habe beim Antiquitätenhändler eine wunderschön verarbeitete Garderobe erstanden.
[4] „Nachmittags hört er schon die Schwägerinnen in der Küche sitzen und reden, wenn er sein Jackett an der Garderobe aufhängt und die Schuhe abstreift.“[12]
[4] „Sogar die Garderobe und die Tür zur Besenkammer in der Diele waren rostfarben.“[13]

Wortbildungen:

Garderober, Garderobier, Garderobiere, Garderobenfrau, Garderobenhaken, Garderobenmann, Garderobenmarke, Garderobenschrank, Garderobenspiegel, Garderobenständer, Garderoberaum

Übersetzungen Bearbeiten

[1–4] Wikipedia-Artikel „Garderobe
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Garderobe
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Garderobe
[1–4] The Free Dictionary „Garderobe
[1–4] Duden online „Garderobe
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGarderobe

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Garderobe“, Seite 331.
  2. Wolfram Eilenberger: Finnen von Sinnen. Von einem, der auszog, eine finnische Frau zu heiraten. Blanvalet, München 2012, ISBN 978-3-442-37583-7, Seite 79.
  3. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 66. Erstveröffentlichung 1963.
  4. Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, ISBN 3-423-00295-6, Seite 67. Erstveröffentlichung 1929.
  5. Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 66. Erstmals 1956 erschienen.
  6. Johannes Mario Simmel: Es muß nicht immer Kaviar sein. Mit auserlesenen Kochrezepten des Geheimagenten wider Willen. Nikol, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86820-292-2, Seite 730. Erstveröffentlichung Zürich 1960.
  7. Bela B.: Lemmy - White Line Fever (Vorwort). 2. Auflage. Wilhelm Heyne Verlag, München 2018, ISBN 978-3-453-67727-2, Seite 9.
  8. Nicholas Monsarrat: Grausamer Atlantik. Wissen, Herrsching 1989, ISBN 3-8075-0002-2 (Der Roman erschien zuerst englisch unter dem Titel The Cruel Sea.), Zitat: Seite 186.
  9. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz Sauter), Seite 210.
  10. Max Fellmann: Auf Schicht. In: Süddeutsche Zeitung Magazin. Nummer 18, 6. Mai 2015 (URL der Onlineausgabe, abgerufen am 16. Dezember 2023).
  11. Martin Scholz: „Campino verwandelt Wut in Schönheit“. In: Welt Online. 18. Juni 2022, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 16. Dezember 2023).
  12. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 303.
  13. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 94.