Emporkömmling (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Emporkömmling die Emporkömmlinge
Genitiv des Emporkömmlings der Emporkömmlinge
Dativ dem Emporkömmling den Emporkömmlingen
Akkusativ den Emporkömmling die Emporkömmlinge

Worttrennung:

Em·por·kömm·ling, Plural: Em·por·kömm·lin·ge

Aussprache:

IPA: [ɛmˈpoːɐ̯ˌkœmlɪŋ]
Hörbeispiele:   Emporkömmling (Info)

Bedeutungen:

[1] mit negativer Konnotation: jemand, der irgendwie in kurzer Zeit zu Geld und Einfluss gekommen ist, ohne bereits als dazugehörig akzeptiert zu werden

Herkunft:

Ende des 18. Jahrhunderts als Verdeutschung für das Fremdwort Parvenu gebildet.[1]
strukturell: Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs emporkommen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ling (und Umlaut)

Synonyme:

[1] Aufsteiger, Neureicher, Parvenü, Selfmademan

Beispiele:

[1] Er ist ein kleiner Emporkömmling, der meint, er müsse seinen Reichtum jedem auf die Nase binden.
[1] „Ein Spottname, den der Präsident, von der Höhe seines Amtes herab, den Emporkömmlingen aus der Sechs-Parteien-Allianz »Georgischer Traum« verpasst.“[2]
[1] „Der Emporkömmling musste am weiteren Aufstieg gehindert werden, und so ordnete der Stadtrat Pater Pintos Verhaftung an und ermächtigte seinen Gegenspieler Andrade, zu den Waffen zu greifen.“[3]
[1] „Es liegt auf der Hand, ein Emporkömmling muß man nicht erst werden, man kann bereits als Emporkömmling zur Welt kommen.“[4]
[1] „Die Kerle, die in den verschiedenen Kerkern folterten, waren kleine Emporkömmlinge, die man hier und da in einem der zahlreichen Befreiungskriege aufgelesen hatte.“[5]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Emporkömmling
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Emporkömmling
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalEmporkömmling
[1] The Free Dictionary „Emporkömmling
[1] Duden online „Emporkömmling

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „empor“.
  2. Walter Mayr: Mischas Traum. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 39, 2012, Seite 113-115, Zitat Seite 113.
  3. Robert Harms: Das Sklavenschiff. Eine Reise in die Welt des Sklavenhandels. C. Bertelsmann Verlag, ohne Ort 2004, ISBN 3-570-00277-2, Seite 365.
  4. Egon Erwin Kisch: Die Siegesallee. In: Aus dem Café Größenwahn. Klaus Wagenbach, Berlin 2013, ISBN 978-3-8031-1294-1, Seite 55-60, Zitat Seite 55. Datiert 1923.
  5. Fiston Mwanza Mujila: Tram 83. Zsolnay, Wien 2016, ISBN 978-3-552-05797-5, Seite 144. Französisches Original 2014.